Rheinland-Pfalz: Edelbrandprämierung 2015
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Mit der Edelbrandprämierung bietet die Landwirtschaftskammer den Brennereien ein attraktives und effizientes Instrument an, das diese gerade im Hinblick auf die Zukunft nach dem Wegfall des Branntweinmonopols nutzen sollten.
Staatssekretär Dr. Thomas Griese in Trier und Katharina Gaugler in Landau vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten überbrachten im Auftrag von Staatsministerin Ulrike Höfken die Grüße der Landesregierung. In ihren Grußworten wiesen sie unter anderem darauf hin, dass die und 1500 rheinland-pfälzischen Klein- und Obstbrennereien ein wichtiges Standbein zahlreicher landwirtschaftlicher Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe sind. Gerade in den ländlichen Regionen sind auch die indirekten Leistungen der Brennereien für andere Wirtschaftsbereiche wie beispielsweise Tourismus und die Gastronomie nicht zu unterschätzen. Vor diesem Hintergrund verdient die Brennereiwirtschaft einkommens-, struktur-, regional- und agrarpolitisch eine besondere Aufmerksamkeit, die sie auch von der Landesregierung erhält.
So wird zum Beispiel im Förderprogramm EULLE, das erst kürzlich von der EU genehmigt wurde, die Flächenförderung für Streuobstwiesen angeboten. Darüber hinaus unterstützt das Land die überwiegend klein strukturierte bäuerliche Brennereiwirtschaft durch Beratung und Versuchswesen vom Anbau der Rohstoffe bis hin zum fertigen Destillat. Des Weiteren kann die einzelbetriebliche Investitionsförderung von Abfindungs- und Verschlussbrennereien im Bereich der Direktvermarktung in Anspruch genommen werden. Dabei sind beispielsweise Maßnahmen zur Einrichtung von Hofläden oder der bäuerlichen Gastronomie im Rahmen der Einkommensdiversifizierung förderfähig. Im neuen Programm wird die Anschaffung von Brennereigeräten zur Modernisierung bestehender Anlagen gefördert, was bisher nicht möglich war.
Zur diesjährigen Edelbrandprämierung hatten insgesamt 100 Brenner und Stoffbesitzer aus ganz Rheinland-Pfalz und angrenzenden Bundesländern 676 Destillate bei der Landwirtschaftskammer eingereicht, davon kamen 429 Anstellungen von 52 Betrieben aus der Region Rheinhessen-Pfalz einschließlich Hessen, insbesondere dem Odenwald, und 393 Anstellungen von 48 Betrieben aus den Regionen Koblenz und Trier. Bei der Prämierung in der Dienststelle Neustadt an der Weinstraße wurden 106 Gold-, 195 Silber- und 92 Bronzemedaillen vergeben. An der Dienststelle Wittlich waren es 102 Gold-, 110 Silber- und 71 Bronzemedaillen.
Nach Herstellungsverfahren aufgeteilt stellen die klassischen Brände mit 82,4 % den größten Anteil. 8,2 % der angestellten Erzeugnisse waren Geiste; Liköre haben einen Anteil von 7,8 %.; 1,6 % waren Spirituosen. Differenziert nach Kategorien haben die Produkte aus Kernobst (hauptsächlich Birne und Apfel) mit 29,9 % den größten Anteil. Nur unwesentlich geringer mit 29,4 % ist Steinobst (hauptsächlich Mirabelle, Zwetschge und Kirsche) vertreten. Die Erzeugnisse aus Trauben und deren Nebenprodukten verzeichnen einen Anteil von 18,3 %; Beerenobst liegt bei 8,2 %.
Die Staatsehrenpreise für die besten Betriebsleistungen erhielten in Landau die Deheck Destillerie und Likörmanufaktur (Gau Odernheim)und die Destillerie Horst Silbernagel (Landau-Mörzheim). In Trier wurden die Brennerei Birkenhof-Brennerei GmbH (Nistertal) und die Brennerei Michael Berweiler (Klüsserath) mit Staatsehrenpreisen ausgezeichnet.
Den Ehrenpreis des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd erhielt die Edelbrennerei Hubert Müller (Maikammer). Den Ehrenpreis des Verbandes Pfälzer Klein- und Obstbrenner konnte die Brennerei Klaus & Karsten Sperling (Edesheim) in Empfang nehmen. Mit dem Ehrenpreis des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau wurde die Edeldestillerie Jörg Blenz (Pommern) ausgezeichnet. Der Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ging an die Brennerei Ernst Fögen (Spangdahlem).
Das Prämierungsverzeichnis der Landwirtschaftskammer enthält Angaben zu den Staatsehrenpreisen und Ehrenpreisen sowie eine Auflistung aller Betriebe, die erfolgreich an der Edelbrandprämierung teilgenommen haben. Es kann bei Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Burgenlandstraße 7, 55543 Bad Kreuznach, Tel. 0671/793 1112, Fax: 0671/793 1199 angefordert werden.
Ein ausführlicher Bericht wird in KB 9 erscheinen.
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