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Neuzugang im Obstmuseum "Pomarium Anglicum"

Die Obstsortensammlung wurde vor Kurzem durch die uralte Apfelsorte 'Sertürners Renette' erweitert.
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Willi Hennebrüder bei der Übergabe der Reiser
Willi Hennebrüder bei der Übergabe der ReiserPomarium Anglicum
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Das von Meinolf Hammerschmidt über Jahrzehnte aufgebaute "Pomarium Anglicum" in Sörup-Winderatt gehört mit seinen über 700 Apfel- und Birnensorten zu einem der größten Erhaltungsprojekte für alte Obstsorten in Deutschland.

Willi Hennebrüder von der Lemgoer Ortsgruppe des BUND brachte bei einem Besuch 3 Edelreiser von Apfelsorten mit. Besonders interessant ist dabei die Sorte 'Sertürners Renette', die im Illustrierten Handbuch der Obstkunde 1875 vom Pomologen Johann Georg Conrad Oberdieck erstmals beschrieben wurde und als verschollen galt. Laut Beschreibung wurde die Apfelsorte im Garten des Apothekers Friedrich Wilhelm Adam Sertürner in Hameln aufgefunden und nach ihm benannt. Sertürner war kein gewöhnlicher Apotheker. Er gilt als der Entdecker des Morphiums damit als Begründer der modernen Schmerztherapie.

Nach einem Aufruf in den Hamelner Presse meldete sich beim BUND Lemgo Sertürners Ururenkelin Wernhera Peters, die rechtzeitig vor der Fällung des einzigen verbliebenen Baumes in Hameln noch für eine Nachveredlung gesorgt hatte und sehr erfreut war, dass der BUND Lemgo nun für den Erhalt der Sorte sorgt. In ihrer Familie wurde die Sorte nur „die Hamelsche“ genannt. Der Apfel ist Ende Oktober pflückreif und erst ab Dezember genussreif und hält sich bis in den Mai des Folgejahres im Naturlager und zeichnet sich durch einen gewürzten, etwas weinigen Zuckergeschmack aus.

Als weitere Sorten brachte Willi Hennebrüder 'Schöner vom Lindenhaus' und 'Tannenkrüger' mit nach Winderatt. Der aus Lippe stammende 'Tannenkrüger' ist ein Sämling der uralten Sorte 'Goldparmäne'. Von ihr hat er Form, Farbe, Geschmack und auch die Verträglichkeit für Apfelallergiker übernommen, nicht aber die Schorfanfälligkeit. Er ist also eine sehr robuste Sorte für jeden Garten.

Meinolf Hammerschmidt ist erfreut über den Zuwachs und gespannt, ob die Sorten im Norden genau so gut gedeihen wie in Westfalen. Weitere Informationen gibt es unter www.alte-obstsorten.de/obstmuseum-pomarium-anglicum.html

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