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Wiesenobst GbR: Crowdfunding für die Markenbildung

Regionalität, Artenschutz und ein überzeugendes Produkt: Diese Faktoren haben die Wiesenobst GbR und die Hochschule Geisenheim genutzt und eine erfolgreiche Marketingstrategie für den Ingelheimer Familienbetrieb implementiert.
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Markus Kirn mit den Studierenden der Hochschule Geisenheim
Markus Kirn mit den Studierenden der Hochschule GeisenheimHochschule Geisenheim
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Über die Crowdfunding-Aktion Ingelbaum sammelt der Betrieb Geld, um 777 Apfelbäume in der Region zu pflanzen. Rund 1,5 Hektar werden damit zu einem Biotop für verschiedenste Pflanzen- und Tierarten, die Fläche mit Sitzgelegenheiten und Selbstpflückangeboten zum Naherholungsgebiet für die Menschen der Region.

„Dynamische Betriebsentwicklung, Markenbildung und Kundenbindung sind natürlich auch bei uns als kleinem, regional agierenden Betrieb immer Thema“, berichtet Markus Kirn, der gemeinsam mit seiner Frau Margarete Jost die Wiesenobst GbR führt. „Wir sind in der Region vor allem für unsere Philaroma-Erdbeeren bekannt, setzen zukünftig aber auch auf Apfelanbau. Um das bekannt zu machen und unsere Marke zu stärken, haben wir die Expertise der Hochschule Geisenheim genutzt“, berichtet Kirn, selbst Geisenheimer Alumnus.

Crowdfunding für die Markenbildung Markus Kirn mit den Studierenden der Hochschule Geisenheim © Hochschule Geisenheim

Ökonomie ist ein Schwerpunkt des Master-Studiums Gartenbauwissenschaft an der Hochschule im Rheingau, im Modul „Strategisches Marketing“ haben die Studierenden speziell auf die Anforderungen der Wiesenobst GbR ausgerichtet zu den Themen Crowdfunding und Genussscheinen recherchiert, und die Eignung verschiedener Maßnahmen zur Kundenbindung und Imagepflege gegeneinander abgewogen. „Die Stärke des Studiums an der Hochschule Geisenheim ist die Verbindung von Wissenschaft und Praxis: Methoden und Wissen aus den Lehrveranstaltungen können die Studierenden hier an realen Projekten erproben, die später umgesetzt werden“, berichtet Dozentin Dipl.-Ing. Eike Kaim.

Von den Vorschlägen der Studierenden, die das Produkt Apfel zum Event machen, war Kirn von Anfang an überzeugt. „Anbaubetriebe aus der Landwirtschaft verkaufen sich oftmals unter Wert“, glaubt er. „Bei der Crowdfunding-Aktion haben wir beispielsweise für eine Baumpatenschaft einen Preis von 75 Euro aufgerufen, den eigenen Apfelbaum für den Garten gibt es für 125 Euro; wir verkaufen nicht nur das Produkt, sondern ein Lebensgefühl. Regionalität, Erdung und das Erlebnis Natur sind für die Kunden heutzutage hohe Güter.“

Mit den 12.000 Euro, die sich die Wiesenobst GbR auf www.ingelbaum.de als Fundingziel gesteckt hat, wird Kirn die 777 Bäume pflanzen, Bewässerungsanlagen installieren und das Areal pflegen. „Wir setzen auf schorfresistente Sorten, um eine möglichst umweltschonende Erzeugung gewährleisten zu können, darauf achten unsere Kunden“, berichtet Kirn. Durch die Bodenbearbeitung werde die Fläche zudem idealer Lebensraum für den Wiedehopf und andere Vogelarten; ein zusätzlicher Bonus, mit dem Kirn verschiedenste Interessen von Stadt und Naturschutzverbänden befriedigen konnte. Die Kundenbindung in Ingelheim startet indes schon vor der ersten Ernte im kommenden Jahr – mit einer gemeinsamen Pflanzaktion aller Unterstützer im Februar oder März.

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