Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Gute Konjunktur - gute Umsätze

Stabiler Spirituosenmarkt im Jahr 2016

Aufgrund der Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs 2016 und der damit verbundenen optimistischeren Konsumentenstimmung zeigte sich der Spirituosenmarkt in Deutschland im Jahr 2016 stabil.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
BSI
Artikel teilen:

Mit rund 701 Mio. Flaschen à 0,7 Liter lag der Gesamtmarkt im Jahr 2016 in etwa auf dem Vorjahresniveau und ist damit weiterhin der größte innerhalb der Europäischen Union. Der Pro-Kopf-Konsum lag 2016 – wie bereits 2015 – bei 5,4 Liter.

Im Jahr 2016 betrug die Käuferreichweite für Spirituosen 63 Prozent. Damit gehören Spirituosen 2016 erneut zu den umsatzstarken Warengruppen im Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) und behaupteten sich weiterhin unter den „TOP 10“-Marken-Umsatzträgern des Handels – hält die Marktforschung Information Resources GmbH, Düsseldorf, fest.

Logo BSI © BSI


Die Konsumentinnen und Konsumenten sehen die deutsche Wirtschaft auch weiterhin auf einem leichten Wachstumspfad, die Einkommensaussichten nehmen weiter spürbar zu, sodass die Wirtschaft auch 2017 voraussichtlich leicht wachsen wird – gemäß der Analyse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland. „Daraus ergeben sich auch Chancen für die weitere Stabilität am Spirituosenmarkt“, analysiert BSI-Präsident, Thomas Ernst, und erwartet für das Jahr 2017 eine Fortsetzung der Stabilität am Spirituosenmarkt – wenn auch geprägt durch unterschiedliche Wachstumschancen der verschiedenen Spirituosenmarken.

Nach Analysen der Marktforschung Information Resources GmbH stieg der Absatz an Spirituosen im LEH (inklusive Aldi/Lidl/Norma) mit rund 526 Millionen Flaschen à 0,7 Liter um 10 Millionen Flaschen bzw. um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 75 Prozent des Gesamtabsatzes mit Spirituosen wurden auch 2016 über den LEH abgesetzt.

Unterschiedliche Entwicklung in den Spirituosenkategorien

Die unterschiedliche Entwicklung bei den Segmenten für Spirituosen setzte sich im Jahr 2016 fort. Die größten Marktanteile verbuchten mengenmäßig weiterhin „Klare Spirituosen“ (rund 37,5 Prozent), „Liköre“ (rund 34,7 Prozent) und „Weinbrände/Cognac“ (rund 10,7 Prozent). Zu den Gewinnern zählten 2016 – nach Analyse der vorgenannten Marktforschung – u. a.: Wodka, Liköre (u. a. Eierliköre, „restliche“ Liköre, Sahneliköre, Pfefferminzliköre, Amaretto), Gin/Genever, Rum, Whisk(e)ys, Raki, Sambuca, Calvados etc. Das Umsatzvolumen am Spirituosenmarkt betrug 2016 rund 4,1 Milliarden Euro im LEH. Das ist weiterhin gut ein Viertel des Umsatzes aller alkoholhaltigen Getränke (Bier, Wein, Sekt und Spirituosen) im LEH.

Importe und Exporte

Die Spirituosenimporte umfassten im Jahr 2016 rund 448 Millionen Flaschen à 0,7 Liter (+3,2 Prozent) – nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes. Dieses entspricht einer Zunahme um 14 Millionen Flaschen im Vorjahresvergleich. Im Zeitraum der letzten zehn Jahre stiegen die Importe um 82 Millionen Flaschen bzw. um 22,4 Prozent. Bezogen auf den Gesamtmarkt an Spirituosen entfallen auf Importspirituosen – nach Angaben der Marktforschung GfK SE – aktuell rund 38,1 Prozent des Spirituosenangebots in Deutschland (ohne Doppelzählungen, die die Zahlen des Statistischen Bundesamtes enthalten). Wichtigste Importländer waren 2016: Großbritannien, die USA, Italien, Frankreich, Griechenland, Spanien, die Niederlande, Irland, Jamaika, Russland, Schweden und Mexiko.

Die Spirituosenexporte betrugen im Jahr 2016 – nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes – rund 281 Millionen Flaschen à 0,7 Liter. Dieses entspricht einer Zunahme im entsprechenden Vorjahresvergleich um 17 Millionen Flaschen bzw. um 6,4 Prozent und einer Erhöhung in den letzten zehn Jahren um 100 Millionen Flaschen bzw. um 55,2 Prozent. Zu den wichtigsten Ausfuhrländern zählten 2016 u. a.: die Niederlande, Großbritannien, die USA, Frankreich, Spanien, Belgien, Österreich, Dänemark, Italien, die Schweiz, die Tschechische Republik und Lettland.

Das Gesamtmarktangebot (Produktion + Import – Export) erhöhte sich – nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes und Schätzungen des BSI – im Jahr 2016 (im entsprechenden Vorjahresvergleich) um 6 Millionen Flaschen à 0,7 Liter (ohne spirituosenhaltige Mischgetränke) bzw. um 0,9 Prozent.

Die gesamte Spirituosenbranche inklusive Importeure hatte 2016 eine stabile Umsatzentwicklung mit geschätzten rund 4,6 Milliarden Euro – darin sind rund 2,1 Milliarden Euro an Branntweinsteuern enthalten.

Der Konsum pro Kopf an Spirituosen lag im Jahr 2016 bei rund 5,4 Liter Fertigware (Quelle: vorläufige Zahl des ifo Instituts – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität e. V., München) und stagnierte damit auf Vorjahresniveau.

Im internationalen Vergleich des Pro-Kopf-Konsums mit Spirituosen belegte Deutschland im Jahr 2015 (Zahlen für das Kalenderjahr 2016 lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor) Platz 53 – unter anderem hinter Südkorea, Russland, Estland, den Nördlichen Emiraten, Litauen etc. – gemäß den Analysen von „the IWSR and the IWSR Magazine (the Source for Wine & Spirits Analysis)“, London/Großbritannien.

Der Verbrauch pro Kopf aller alkoholhaltigen Getränke (Bier, Wein, Sekt und Spirituosen) betrug im Jahr 2016 133,7 Liter pro Kopf und sank damit im entsprechenden Vorjahresvergleich um 1,8 Liter bzw. um 1,3 Prozent.

In Bezug auf das gesamte Aufkommen 2016 der spezifischen Verbrauchsteuern für alkoholhaltige Getränke (Bier, Wein, Sekt, Spirituosen und spirituosenhaltige Mischgetränke sowie Zwischenerzeugnisse) in Höhe von 3.165,1 Millionen Euro (2015: 3.192,0 Millionen Euro) entfiel auf die Branntweinsteuer ein Anteil von 65,4 Prozent – wohingegen der Pro-Kopf-Konsum an Spirituosen – bezogen auf alle alkoholhaltigen Getränke 2016 – bei nur rund 4,0 Prozent lag. Die Branntweinsteuer betrug 2016 2.070,2 Millionen Euro und stieg damit im entsprechenden Vorjahresvergleich 0,3 Millionen Euro bzw. um 0,01 Prozent.

Die Mitarbeiter- und Betriebsstruktur in der Spirituosenbranche ist seit Jahrzehnten durch Konzentration gekennzeichnet. Im Jahr 2016 ergab sich in der Spirituosenbranche in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten eine Abnahme auf 3.009 Mitarbeiter (-269 Mitarbeiter/-8,2 Prozent), die in 48 Betrieben (-2 Betriebe/-4,0 Prozent) beschäftigt waren (Quelle: Angaben des Statistischen Bundesamtes).

Da sich der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland und im Euro-Raum auch im Jahr 2016 fortgesetzt hat, rechnet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit einer Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 1,3 % für das Kalenderjahr 2017.

Für die Spirituosenindustrie als Branche mit hochwertigem, kulturellem, traditionellem und genussorientiertem Angebot sind die Verbraucherstimmung und ihre Nachfrage von besonderem Stellenwert: Die Hersteller und Importeure von Spirituosen begrüßen, dass sich die Spirituosen im Segment der alkoholhaltigen Getränke weiterhin stabil behaupten konnten. In einer Zeit immer individueller werdender Verbraucherwünsche stellen sich die Hersteller und Importeure von Spirituosen auf die Bedürfnisse der Konsumenten/innen ein: Eine umfassende Markenpflege, ein umfassendes Markenbewusstsein und die Bereitschaft zu weiteren Investitionen werden auch in Zukunft die Garanten für den unternehmerischen Erfolg bleiben.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren