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Letzte Ablieferungen an das Monopol

"Qualität, Qualität, Qualität lautet die Devise der Zukunft"

„Sowas gab´s noch nie“, kommentierte einer der zahlreichen Kleinbrenner die lange Warteschlange auf dem Gelände der BayWa in Tettnang. Bei der allerletzten Möglichkeit ihren Alkohol ans Branntweinmonopol abzuliefern, mussten die Klein- und Obstbrenner aus dem Bodenseeraum samt Hinterland bis zu einer Stunde Wartezeit in Kauf nehmen.
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Kubeth de Placido
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Und dabei brachten die Brenner lediglich nur ihre Restmengen, oft genug im Kofferraum ihrer PKW´s, nach Tettnang. „Das meiste wurde schon vorher abgeliefert“, erklärt Klaus Kohler von der Deutschen Edelbranntwein GmbH, die im Auftrag der Bundesmonopolverwaltung den Alkohol abnimmt. Auch er und sein Kollege Norman Oster rechnen an diesem Tag mit Überstunden.

Wehmut schließt Fröhlichkeit nicht aus. © Kubeth de Placido

Für die Klein- und Obstbrenner hingegen bricht eine neue Zeit an. Denn wenn zum 31. Dezember das deutsche Branntweinmonopol nach fast 100 Jahren zu Ende geht, müssen sie neue Wege finden, um ihren Alkohol zu verkaufen. „Viele sind verunsichert, wie es jetzt weiter geht“, fasst Andreas Metzler, Bezirksvorsitzender von Ravensburg im Verband der Klein- und Obstbrenner Südwürttemberg-Hohenzollern die Stimmung unter seinen Kollegen zusammen und erklärt, dass die Brenner mit dem Ende des Branntweinmonopols vor der Herausforderung stünden, den Alkohol, den sie bisher an den Staat verkauft haben, nun auf dem Markt unterzubringen. Was jedoch keineswegs bedeute, dass die Brenner ihren gesamten Rohalkohol zu Bränden, Geisten oder Spirituosen verarbeiten, um die Produkte dann im eigenen Hofladen zu verkaufen. „Das geht ja von der Menge her gar nicht“, meint Metzler und erklärt, dass die Brenner zugleich gefordert seien eigene Wege in den Großhandel zu finden.

Neue Wege suchen

Dass das Geschäft mit dem Alkohol ab nächstem Jahr mühsamer werden wird, davon ist auch Alfons Schnell aus Kressbronn überzeugt. „Wir müssen uns anders umschauen, in Zukunft“, sagt er. Auch er hat schon längst die Weichen in Richtung Selbstvermarktung gestellt. „Wir sind ja schon über Jahre hinweg darauf vorbereitet worden.“ Und um gegen die Konkurrenz der ausländischen Brennereien bestehen zu können, setzt er auf „Qualität, Qualität und noch mal Qualität“.

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