Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Polarer Kaltlufteinbruch mit Folgen

Wieder Frostschäden an Obstkulturen

Mit mulmigem Gefühl hat wohl so mancher Obstbauer am Bodensee und in der Neckarregion den kalten Nächten von Sonntag und Montag (5. und 6. Mai) entgegengesehen. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich jetzt zeigt. Die aufgrund des polaren Kaltlufteinbruchs unter den Gefrierpunkt abgesunkenen Temperaturwerte haben zu Schäden an den Obstkulturen geführt, wobei diese aber bei Weitem nicht das Ausmaß von 2017 erreichen.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Frostschutzberegnung schützt Obstblüten vor schädigenden Minustemperaturen.
Frostschutzberegnung schützt Obstblüten vor schädigenden Minustemperaturen. Altherr
Artikel teilen:

Den Schaden genauer zu beziffern, dazu ist es jetzt noch zu früh. Unisono bestätigen das Obstbauberater und Versuchsansteller vom Bavendorfer Kompetenzzentrum (KOB). Doch ganz ungeschoren sind die Kulturen nicht durch die Frostnächte gekommen, die den Apfelanbau größtenteils in der abgehenden oder endenden Blüte erwischt haben, je nach Lage und Sorte. „Dabei sind die kleinen Äpfelchen fast noch empfindlicher als die Blüte“, meint Michael Zoth vom KOB. Für den Standort Bavendorf gibt er am Dienstagmittag eine vorsichtige Entwarnung. Bei einer ersten Bonitur lag der Anteil geschädigter Fruchtanlagen unter fünf Prozent. Angesichts der Tatsache, dass bei einer Weißblüte rund zehn Prozent intakter Blüten für einen Vollertrag ausreichen, kein allzu beunruhigendes Ergebnis. Aufatmen fürs Erste. Doch Zoth schiebt nach, dass sich mancher Schaden auch erst später zeigt: „Eine Endabrechnung ist das noch nicht.“

Qualitätseinbußen im unteren Baumbereich

Folgen für den Ertrag haben die nächtlichen Minusgrade, bei denen das Thermometer je nach Lage und Standort bis auf 2,5 Grad Celsius unter Null gefallen ist, beim Apfel wohl weniger. Anders sieht es in punkto Qualität aus. Im Ravensburger Hinterland, an Grenzstandorten des Obstbaus sowie am westlichen Bodensee könnten sich durchaus Einbußen bemerkbar machen. „In manchen Anlagen ist wohl mit mehr Berostung, deformierten Früchten sowie Frostringen und Frostzungen zu rechnen“, befürchtet Klaus Altherr von der Württembergischen Obstgenossenschaft (WOG) in Ravensburg. Davon betroffen sind in erster Linie die unteren Baumpartien, wie auch Matthias Günthör von der Marktgemeinschaft Bodenseeobst (MaBo) bestätigt. Doch bei den Qualitätsabstrichen allein bleibt es nicht. Frostschäden ziehen stets Mehrarbeit nach sich, denn damit steigt der Aufwand bei der späteren Handausdünnung, um die geschädigten Früchte auszuselektieren. Keine Sorgen, weder beim Ertrag noch bei der Qualität, müssen sich Betriebe im Großraum Oberdorf bei Langenargen machen. Dort bestand schon in der Vergangenheit die Möglichkeit zur Frostschutzberegnung. Nach Verhandlungen mit Landratsamt und Stuttgarter Landwirtschaftsministerium konnte der Flächenanteil zur Beregnung dort im vergangenen Jahr noch ausgeweitet werden.

Steinobst in höheren Lagen stärker betroffen

Anders sieht die Lage beim Steinobst aus, zumindest in höheren Lagen. Dort hat Altherr gravierendere Schäden insbesondre bei bestimmten Zwetschgensorten festgestellt. Bei Kirschen ging es meist glimpflicher ab, da diese heute vielfach unter einem schützenden Dach, das hoffentlich rechtzeitig geschlossen wurde, heranwachsen.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren