Gesellschaft für Geschichte des Branntweins
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„Wir wollen mit der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins (GGBW) die Erforschung der Geschichte des ,Branntweins‘ voranbringen“, betonte er.
Vereinszweck ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung. „Der Verein hat das Bestreben, Freunde des ‚Branntweins‘, Interessierte am Produkt ‚Branntwein‘ und Kenner der kulturgeschichtlichen Zusammenhänge zu vereinen“, so die Satzung. Die Gründungsmitglieder der ersten Stunde stellen ein hochkarätiges, interdisziplinäres Team. Sie stammen aus der früheren Bundesmonopolverwaltung, aus der Generalzolldirektion ebenso wie aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure ist dabei, der Bundesverband Deutscher Klein- und Obstbrenner sowie der Verband Deutscher Kornbrenner. Die Forschungs- und Lehrinstitute sind vertreten durch die Universität Regensburg und das IfGB/die VLB Berlin sowie das Schwäbische Schnapsmuseum. Die Gründungsmitglieder wählten den Vorstand einstimmig:
• Präsident: Alois Gerig, MdB
• Vize-Präsident: Franz Donauer, Ministerialrat a. D.
• Geschäftsführer: Werner Albrecht, BMEL
• Schatzmeister: RA Martin Kieffer
• Vorstandsmitglied Institute und PR: Wiebke Künnemann, IfGB/VLB Berlin
• Vorstandsmitglied Verbände: Angelika Wiesgen-Pick, BSI
„Wir bauen die Brücken“, sagte Alois Gerig, MdB, der auch Präsident des Bundesverbands der Klein- und Obstbrenner ist. „Aufgrund unserer unterschiedlichen Netzwerke können wir zum Beispiel zwischen Brennereien, die ihre Geschichte aufgearbeitet haben wollen, und Studenten oder historisch interessierten Gymnasiasten vermitteln“, erläuterte Franz Donauer, Ministerialrat a. D. des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums. „Brennereigeschichte ist ja auch Regionalgeschichte.“ Werner Albrecht betonte: „Ein Schwerpunkt der Forschungs- und Publikationstätigkeit sollen die Produktions- und Vermarktungsvorschriften für ‚Branntwein‘ in der Vergangenheit (z. B. Reichsbranntweinsteuergesetz, Branntweinmonopol) sein.“
Angelika Wiesgen-Pick sagte: „Natürlich geht es uns immer auch um gesamtwirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge. Wir wollen das allgemeine historische Bewusstsein für das Kulturgut ,Branntwein‘ vertiefen.“ Wiebke Künnemann ergänzte: „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Brennern, Getränketechnologen, interessierten Laien, aber vor allem auch mit Historikern und Kulturwissenschaftlern Erkenntnisse zu gewinnen.“
Zu den Vereinsaufgaben zählen:
a) die Geschichte des Branntweins zu studieren und studieren zu
lassen und Forschungsergebnisse zu veröffentlichen
b) Bücher, Schriften und Publikationen zur Geschichte des Branntweins
zu sammeln und Verzeichnisse bibliographisch anzufertigen
c) ggf. mittel- und langfristig Unterhalt, Pflege und laufende Ergänzung einer vereinseigenen Bibliothek, die allen Interessenten zur Nutzung offenstehen würde
d) das allgemeine historische Bewusstsein für das Kulturgut „Branntwein“ zu vertiefen und zu kommunizieren
Am 18. März 2019 konnte auf der ProWein die erste ordentliche Mitgliederversammlung durchgeführt werden. Vorstand und Gründungsmitglieder konkretisierten Arbeitsbereiche und Arbeitskreise. Inzwischen gibt es ein Vereins-Logo und die Homepage der Gesellschaft befindet sich im Aufbau. Werner Albrecht betonte: „Wir wollen mit der GGBW die bei der geschichtlichen Erforschung des ,Branntweins‘ bestehende Vereinslücke zu schließen. Für Wein gibt es die Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V., für Bier die Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens e.V. und nun soll es auch die Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e.V. geben.“ Die Gesellschaft lebt in der Tradition der im 19. Jahrhundert in Berlin gegründeten Gesellschaft für Geschichte und Bibliographie des Alkohols. Die GGBW verwendet aber bewusst den historischen Begriff „Branntwein“. Die Gesellschaft ist inzwischen in das Vereinsregister eingetragen und ihre Gemeinnützigkeit anerkannt. Der Sitz der Gesellschaft ist die Kanzlei von Rechtsanwalt Martin Kieffer, Rochusstraße 217 in 53123 Bonn-Duisdorf. Die GGBW kann nun aktiv neue Mitglieder werben und aufnehmen.
Im Zusammenwirken mit Behörden, den Aus- und Fortbildungseinrichtungen des Brennerei- und Spirituosengewerbes einschließlich der Universitäten und Hochschulen, den Bibliotheken, Archiven, Museen und Fachverlagen und im engen Kontakt mit den Verbänden der Alkohol-, Brennerei- und Spirituosenwirtschaft einschließlich der Verbände der sonstigen Wirtschaftszweige, die Ethylalkohol verwenden oder verarbeiten, soll die Geschichte des Branntweins erforscht und dokumentiert werden. Ein Schwerpunkt sollen dabei die Produktions- und Vermarktungsvorschriften für „Branntwein“ in der Vergangenheit (z. B. Reichsbranntweinsteuergesetz, Branntweinmonopol) sein. „Die jüngst publizierte ,Bayerische Branntweingeschichte‘ meines Vize-Präsidenten Franz Donauer ist Beispiel und Ansporn dafür, wie unsere Publikationstätigkeit aussehen kann“, sagt Alois Gerig.
Der Drucklegung gingen lange Jahre gründlichster Recherche voraus. „Umso mehr freuen wir uns, dass nun Gründung der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins und Veröffentlichung der Bayerischen Branntweinchronik zeitlich so passend zusammenfallen.“
Zielgruppen
• Alle, die sich für die Geschichte des hochprozentigen Alkohols und der Spirituosen interessieren
• Spirituosenhersteller (z B. Obstbrenner, Kornbrenner, Whiskybrenner, Likörhersteller etc.), Alkoholhersteller, Verwender von Alkohol im chemisch-technischen Sektor (z.B. Aromenhersteller, Branntweinessig-Hersteller, Pharma- und Kosmetikindustrie etc.)
• Kultur- und Sozialwissenschaftler (Kulturanthropologen), Historiker, insbesondere Wirtschafts- und Sozialhistoriker, Geschichtslehrer
• Interessierte Laien
Arbeitsgruppen
• Arbeitskreis Branntweinmuseen
• Arbeitskreis Branntweinmonopol
• Arbeitskreis Konsum
• Arbeitskreis Verbände
• Arbeitskreis Branntwein in der Literatur
Arbeitsbereiche und mögliche Kooperationen
• Firmen und Verbandsarchive aufarbeiten
• Die Landesarchive in den einzelnen Bundesländern um Kooperation bitten
• Hochschulen ansprechen: Themen für Dr.-Arbeiten anbieten
• Literaturlisten erstellen, Bibliographie online
• Rechtsgeschichte Branntweinmonopol z.B.
• Tiermedizin
• Stärkung der regionalen Identität durch Regionalgeschichte. Brennereigeschichte als Regionalgeschichte
• Eine u.a. digitale Karte mit einem Verzeichnis der Brennereimuseen
• Der Branntwein in der Literatur
Die GGBW plant eine Kooperation mit der Gesellschaft für Geschichte des Weins und der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens. Inzwischen sind weitere Gründungsmitglieder aus Unternehmen, Medien und Verbänden beigetreten. Mehr Mitglieder sind willkommen.
www.geschichte-branntwein.de
geschaeftsstelle@geschichte-branntwein.de
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