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Streit um Whisky-Namen

Der Whisky-Gigant setzt sich durch

Kein Happy End für die Waldhornbrennerei in der Auseinandersetzung mit der Scotch Whisky Association (SWA). Im Berufungsverfahren im Whisky-Streit um den Namen Glen Buchenbach vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg (Az 5 U 43/19) unterlag die kleine Brennerei aus Berglen bei Stuttgart nun nach jahrelangem Rechtsstreit.

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Familie Klotz betreibt im Remstal eine Abfindungsbrennerei und muss sich nun gegen schottische Klagen wehren.
Familie Klotz betreibt im Remstal eine Abfindungsbrennerei und muss sich nun gegen schottische Klagen wehren.Klotz
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„Wir respektieren und akzeptieren das Urteil selbstverständlich – aber wir verstehen es nicht“, sagt Jürgen Klotz von der Waldhornbrennerei. Hintergrund: Das Landgericht hatte im Februar 2019 entschieden, dass das Wort „Glen“ eine schottische Herkunft assoziere.

Die Enttäuschung bei ihm und seinen Mitstreitern ist groß: „Wir haben zahlreiche sehr gute und schlüssige Belege geliefert, dass das Wort Glen, eine Bezeichnung für Tal, nicht schottischer Herkunft ist und deshalb auch keine schottische Herkunft damit verbunden werden kann“, sagt Rechtsanwalt Sven Mühlberger, „diese Argumente und die Sachlage hätten auch eine andere Entscheidung gerechtfertigt“. Und Klotz fügt ratlos hinzu: „Genau genommen hat das Gericht offiziell bestätigt, dass es nur in Schottland Täler gibt …“

Zehn Jahre Streit

Die Auseinandersetzung dauerte fast ein Jahrzehnt und ging zwischenzeitlich bis vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Mitte 2013 meldete sich die SWA, ein Whisky-Goliath, hinter dem Destillerien mit Milliardenumsatz stehen, via Anwaltsschreiben beim Brennerei-David aus Berglen. Der Familienbetrieb wehrte sich daraufhin neun Jahre gegen die Schotten. „Wir haben sehr lange standgehalten und uns richtig wacker geschlagen – aber der Gegner ist einfach übermächtig und verfügt über mehr Mittel“, analysiert Klotz.

Glen Buchenbach lebt

Bei aller Enttäuschung geht der Blick der Schwaben jetzt nach vorne. Bis zum 31. März dürfen sie noch die Restbestände unter dem Namen „Glen Buchenbach“ verkaufen. Danach wird der Whisky aus Berglen in „Buchenbach Gold“ umbenannt. „Uns war es wichtig, das Wort Buchenbach zu erhalten. Das ist der Bach vor unserem Haus. Und Gold fanden wir passend, weil unser Whisky flüssiges Gold ist“, erklärt Klotz. Aber so ganz ohne Pointe wollen sich die Whisky-Rebellen nicht zurückziehen. Künftig wird der Gin des Hauses „Glen Buchenbach“ heißen – und jede Spirituose aus der Waldhornbrennerei bekommt auf dem Etikett den Zusatz: „Aus dem verbotenen Tal.“

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