Geschafft!
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Helmut Lehmann, Bildungsreferent am Regierungspräsidium Freiburg überreichte Ende März zusammen mit Dr. Diana Kohlmann, der Dezernentin für den Ländlichen Raum am Landratsamt Ortenaukreis, dem Amts- und Schulleiter Arno Zürcher und der zuständigen Fachschulbeauftragten und Klassenlehrerin Maria Gille in Offenburg den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen im fachschulischen Ergänzungsangebot für Klein- und Obstbrenner des Jahrgangs 2021-23 die Zeugnisse und Urkunden zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ sowie zum Berufsabschluss „Brennerin/Brenner“ und gratulierte dem frischgebackenen beruflichen Nachwuchs. Die beiden erfolgreichsten Absolventen Martina Schmid aus Loßburg-Lombach und Michael Schermann aus Appenweier erhielten für ihre Leistungen eine besondere Auszeichnung.
Bedeutung für den Kreis und darüber hinaus
In ihrer Begrüßungsrede betonte Diana Kohlmann die Bedeutung des Brennereiwesens für den Ortenaukreis, „der geprägt ist durch einen Wechsel von offenem Land in der Rheinebene, zu Obst- und Wein in der Vorbergzone, Wald- und Grünland-Landschaften im Schwarzwald und zahlreichen Streuobstwiesen. Fast jeder 10. Streuobstbaum und jede 4. Brennerei von Baden-Württemberg stehen im Ortenaukreis. Diese vielfältigen Agrarlandschaften sind Voraussetzung für Biodiversität in der Natur aber auch Grundlage eines nachhaltigen Regionaltourismus.“
Für den Schulträger Ortenaukreis sei „der Erhalt des kulturhistorischen Handwerks im Kleinbrennereiwesen, der Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft und die Erzeugung edler Brände aus der Genussregion Ortenau Ansporn, sein Fachschulangebot weiterhin anzubieten.“
Auch Klassenlehrerin Maria Gille gratulierte den Studierenden der Fachschule, die aus der Ortenau und umliegenden Kreisen aber auch vom Bodensee, aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen in eineinhalb Jahren zu 20 Unterrichtsblöcken anreisten und trotz Corona-Einschränkungen und -Auflagen durchgehalten haben.
Sie wünschte viel Erfolg auf dem weiteren Brenner-Weg: „Ich bin sicher, dass Sie neben dem neuerworbenen Know-how in Zukunft auch von den in der Schulzeit entstandenen Freundschaften und den hier geknüpften Netzwerken profitieren werden.“
Nach dem Rückblick der Klassenlehrerin berichtete Klassensprecher Holger Langschied aus der Perspektive der Studierenden über die neben Familie, Beruf und Betrieb herausfordernde aber auch bereichernde Fachschulzeit, „die bei sensorischen Übungen oft auch in den Abend hinein ausgedehnt wurde“. Martina Schmid stellte anschließend anhand ihrer Projektarbeit „Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ‚Lombacher Schnapswanderweg‘ “ ihre Ideen und deren Umsetzung zur Vermarktung ihrer Brennerei-Produkte vor.
Die Ausbildung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ wird in Baden-Württemberg lediglich an zwei Fachschulstandorten angeboten. Das Besondere an der Ausbildung ist, dass die Fachschulzeit mit zwei Abschlüssen beendet werden kann: „Mit entsprechend langer Erfahrung im Brennerberuf kann man sich nach dem Fachkraft-Abschluss direkt zur Berufsabschlussprüfung anmelden“, so Maria Gille. 15 von den insgesamt 16 Fachkräften haben die Zulassungsbedingungen erfüllt und einen zweiten Abschluss erlangt.
Den Abschluss zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ und zusätzlich die Berufsabschlussprüfung „Brennerin/Brenner“ erfolgreich bestanden haben: Hansjörg Doll, Achern; Rainer Echle, Oberkirch; Lukas Haas, Friedrichshafen; Christian Hahn, Bühl; Josef-Wendelin Huber, Oberkirch; Leo Kempf, Durbach-Ebersweier; Maren Küsel, Aarbergen; Holger Langschied, Flacht; Daniel Moser, Bühl; Michael Penner, Kamenz-Cunnersdorf; Michael Schermann, Appenweier; Martina Schmid, Loßburg-Lombach; Simon Straub, Kappelrodeck; Beatrix Tavlarios, Immendingen; Thomas Zimmermann, Gengenbach.
Die Prüfung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ abgelegt hat: Ann-Kathrin Schmider, Zell am Harmersbach.
Ausbildung zur Fachkraft für Brennereiwesen und Brennerin/Brenner
Die Betreiber von Klein- und Obstbrennereien erwerben in der Fachklasse Kenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen Brennereitechnik, Herstellung von Destillaten, Marketing, aktuelles Betriebsmanagement sowie im Bereich Ökologie, Rohstofferzeugung und Landschaftspflege. Die Ausbildung in Teilzeitform an der Fachschule für Landwirtschaft im Landratsamt Ortenaukreis dauert eineinhalb Jahre. Bei Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen ist die Teilnahme an der Abschlussprüfung im Beruf „Brennerin/Brenner“ möglich.
Eine neue Fachklasse zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ wird bei ausreichender Beteiligung an der Fachschule für Landwirtschaft Offenburg im November 2023 starten. Eine Informationsveranstaltung zur Fachklasse 2023-2025 findet statt am Donnerstag, 20. Juli 2023 um 18.00 Uhr im Amt für Landwirtschaft Offenburg, Prinz-Eugen-Str. 2.
Weitere Informationen unter: www.fsl-offenburg.de.
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