Durchwachsene Saison
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Trotz ruhiger Nachfrage bauen die Vorräte nach Plan ab und die letzten Wochen der aktuellen Saison werden unaufgeregt zu Ende gehen. Altbestände werden die neue Saison nicht belasten. Für 2024/25 wird am Bodensee eine gute Durchschnittsernte erwartet. In allen anderen Anbauregionen Deutschlands wird dagegen wohl eine unterdurchschnittliche Erntemenge zu verzeichnen sein. Auch europaweit ist keine übergroße Ernte zu erwarten. Am Bodensee kann man also optimistisch auf die kommende Vermarktungssaison blicken.
Die insgesamt kühle Witterung im Mai und Juni hat die Vegetation etwas gebremst, so dass die neue Saison später starten wird als ursprünglich erwartet. Dennoch werden die ersten Äpfel wohl etwas früher eintreffen als üblich. Erste neuerntige SweeTango® werden wohl ab Mitte August zur Verfügung stehen. In KW 34 werden Delbarestivale erwartet, in KW 35 werden erste Elstar folgen und eine Woche später erste Gala Royal. Aktuell treffen erste Discovery ein. Laut vorläufiger Marktstatistik bewegen sich die durchschnittlichen Preise für Tafeläpfel Klasse I aktuell um die 82 €/dt (+58 % gg. der Vorsaison).
Erdbeeren
Wegen der durchwachsenen Ernte- und Nachfragesituation gerieten die Preise im Juni zunehmend unter Druck und fielen im Schnitt rund 4 % niedriger aus als in der Vorsaison. Mengenmäßig wurden rund 40 % weniger Früchte angeliefert als im Vorjahr. Die Hauptsaison war Ende Juni beendet. Ende Juli trafen in begrenztem Umfang wieder kleinere Mengen an Früchten ein.
Strauchbeeren
Ende Juni trafen steigende Mengen an Roten Johannisbeeren und Stachelbeeren ein, die zu deutlich höheren Preisen gehandelt wurden als im Vorjahr. Rote Johannisbeeren lagen bei 3,88 €/kg (+27 % gg. Vj.) und Stachelbeeren bei 4,64 €/kg (+20 % gg. Vj.). Erste Himbeeren erweiterten Mitte Juli das Sortiment. Brom- und Heidel beeren starteten in den vergangenen Tagen in die Vermarktung
Kirschen
An den Kirschen gingen die Regenperioden des Frühjahrs nicht spurlos vorüber. Dadurch verzögerte sich die Ernte und die Qualitäten wurden teilweise in Mitleidenschaft gezogen. Anlagen unter Dach konnten eine gute Ernte vorweisen, im Freiland gab es witterungsbedingte Ausfälle.
Erste Aktionen Anfang Juni konnten mangels Ware nur schwer bedient werden. Ende Juni trafen dann aber steigende Mengen ein. Zum Schluss kamen dann unerwartet große Mengen, was zum ersten Mal in der diesjährigen Saison zu einem gewissen Absatzdruck führte. Insgesamt wurden bis jetzt 401 t (+59 % gg. Vj.) zu 4,55 €/kg (-15 % gg. Vj.) über die Erzeugerorganisationen vermarktet.
Zwetschgen
Anfang Juli trafen bereits erste kleinere Mengen an Zwetschgen ein, die mit 118 €/dt in die Vermarktung ein stiegen (Einstiegspreis 2023: 150 €/dt). Aufgrund der optimalen Reifebedingungen folgen die Sorten dieses Jahr dicht aufeinander. Zusätzlich ist Ware aus Osteuropa auf dem Markt. Innerhalb dieses Marktumfelds gestaltet sich die Vermarktung dementsprechend schwierig. Zwetschgen als Vorboten des Herbstes stehen im Sommer wenig im Fokus der Verbraucher. Wegen der Ferien fehlt auch Kaufkraft. Ware kann deshalb oftmals nur über Aktionen bewegt werden.
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