EU-Richtlinienvorschlag Erneuerbare Energien umstritten: Gleiche Umweltauflagen auch für Importe!
Zu Beginn der entscheidenden
Beratungen zwischen
Europäischem Parlament
und Ministerrat über
die geplante Verabschiedung
der EU-Richtlinie zur
Förderung der Nutzung von
Energie aus erneuerbaren
Quellen hat die deutsche
Bioethanolwirtschaft den Bericht
des luxemburgischen
EP-Abgeordneten Claude
Turmes (Grüne) deutlich
kritisiert.
- Veröffentlicht am
„Die gegen Biokraftstoffe
aus Ackerfrüchten wie Getreide
und Zuckerrüben gerichteten
Änderungsanträge
in dem EP-Bericht lehnen
wir strikt ab“, erklärte der
Vorsitzende des Bundesverbandes
der deutschen Bioethanolwirtschaft,
Norbert
Schindler, MdB, in Brüssel.
In dem Bericht des Industrieausschusses
wird neben
anderen Restriktionen gefordert,
im Ergebnis die Nutzung
von zur Nahrungsmittelerzeugung
geeignetem
Ackerland für Biokraftstoffe
zu verbieten.
In der Diskussion vor allem
mit den EP-Abgeordneten
Dr. Werner Langen, Karl-
Heinz Florenz, Christa Klass
und Dr. Anja Weisgerber
bestand Einvernehmen, dass
dieser und andere gegen
Biokraftstoffe aus landwirtschaftlichen
Erzeugnissen
gerichtete Änderungsanträge
nicht umgesetzt werden
dürfen. Schindler: „Bioethanol
aus Getreide und Zuckerrüben
ist ein für den Klimaschutz
unverzichtbarer
Biokraftstoff.“
Der stellvertretende BDBe-
Vorsitzende Prof. Dr. Markwart
Kunz lehnte die von
dem EP-Berichterstatter Turmes
vorgeschlagene Revision
des Mindestanteils von
10% Biokraftstoffen ab: „Auf
einer so unsicheren Basis
kann niemand in die Produktion
effizienter EU-Biokraftstoffe
mit garantiert hohem
Umweltstandard und
auch in keine anderen erneuerbaren
Energieträger
investieren.“
Rainer Tietböhl, Vorsitzender
des DBV-Fachausschusses
Nachwachsende
Rohstoffe, forderte gemeinsam
mit Schindler und
Kunz, dass der Ausbau der
Bioenergie konsequent und
mit Augenmaß erfolgen
müsse. Der Mindestanteil
für Biokraftstoffe müsse
endgültig festgelegt werden.
Wenn die Biokraftstoffwirtschaft
nicht investieren
könne, würde die Landwirtschaft
einen wichtigen
Marktpartner verlieren.
Als inakzeptabel wurde
kritisiert, dass die EU-Umweltstandards
nicht für Biokraftstoffimporte
gelten sollen.
Für importierte Biokraftstoffe
wurden zumindest
gleichwertige Umweltauflagen
gefordert.
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