Parlamentarischer Abend in Brüssel: Streuobstwiesen und Branntweinmonopol
Am 10. Dezember fand in
der Vertretung des Landes
Baden-Württemberg in
Brüssel ein Vortragsabend
zum Thema „Streuobst“
statt, zu dem auch Vertreter
der Europäischen Kommission
von der Generaldirektion
Landwirtschaft und Ernährung
erschienen waren.
- Veröffentlicht am
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes
der Deutschen
Klein- und Obstbrenner e.V.
Gerald Erdrich sprach über
die „Bedeutung des Branntweinmonopols
für den Erhalt
der Streuobstwiesen“
und deren Auswirkungen
auf die Umwelt und die Kulturlandschaft.
Über das Deutsche Branntweinmonopol
würden zudem
zwischen 50000 und
60000hl Alkohol aus dem
Trinkbranntweinbereich herausgenommen,
die ansonsten
nicht absetzbar wären.
Erdrich wies auch ausdrücklich
darauf hin, dass die Kontingente
der fast 30000 Kleinbrenner
und bis 150000 destillierenden
Stoffbesitzer mit
300 Liter Alkohol bzw. 50 Liter
Alkohol begrenzt sind.
Dieses System funktioniere
seit fast 100 Jahren sehr gut
und in den Hauptanbaugebieten
von Streuobst sind
auch die meisten Brenner
und Stoffbesitzer beheimatet.
Neben Gerald Erdrich und
dem Bundesvorsitzenden
Siegfried Hornung hatten
sich auch die Vertreter des
Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und
Verbraucherschutz Karl-
Heinz Wilms und Werner
Albrecht eingefunden. In einem
Gespräch mit Lars
Hoelgaard, dem stellvertretenden
Generaldirektor in
der Generaldirektion Landwirtschaft
und Ernährung
bei der Europäischen Kommission,
wurde auf die besondere
Situation des Deutschen
Branntweinmonopols
hingewiesen. Damit konnten
einige Unklarheiten hinsichtlich
der geringen Erzeugungsmenge
als auch
der Begrenzung des Kontingents
bei Kleinbrennern und
Stoffbesitzern ausgeräumt
werden.
Der baden-württembergische
Landwirtschaftsminister
Peter Hauk und die Verbandsvertreter
luden Lars
Hoelgaard zu einem Besuch
nach Baden-Württemberg
ein, damit er sich selbst ein
Bild von dieser besonderen
Berufsgruppe der Kleinbrenner
in Süddeutschland machen
kann. Mit Blick auf die
Entscheidung über die Zukunft
des Branntweinmonopols
war es für das Land Baden-
Württemberg und für
die Verbandsvertreter der
Kleinbrenner eine sehr gute
Veranstaltung. Auch das
Bundesland Bayern plant im
Jahr 2009 ein ähnliche Veranstaltung
in Brüssel.
Klaus Lindenmann
Klaus Lindenmann
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