Neue Studie der Universität Texas, Austin: Alkohol – maßvoll genießen
Eine neue Studie der University
of Texas in Austin
(Holahan et al.: Late-Life Alcohol
Consumption and 20-
Year Mortality, Alcohol Clinical
and Experimental Research,
Vol 34, No 11, 2010:
PP 1961-1971) bestätigt bisherige
Studienergebnisse, wonach
ein moderater Alkoholkonsum
bei älteren Menschen
(55 bis 65 Jahre) einen positiven
Effekt auf die Lebenserwartung
hat.
- Veröffentlicht am
Erstmalig hat ein Forscherteam
über 20 Jahre lang bei
1824 älteren Menschen ausführliche
Daten zum Alkoholkonsum
und zu einer Vielzahl
von Einflussfaktoren erfasst
und diese zum Sterblichkeitsrisiko
in Beziehung
gesetzt. Das Sterberisiko war
bei Abstinenzlern und starken
Trinkern um 51 % bzw.
45 % höher als bei den moderaten
Trinkern, auch wenn
die Effekte von Fremdfaktoren
wie frühere Alkoholprobleme,
Vorerkrankungen, soziodemografische
und soziale
Merkmale sowie Geschlecht
und Alter herausgerechnet
wurden. Diesen signifikanten
positiven Effekt eines
moderaten Konsums – unabhängig
von dritten Einflussfaktoren
– führen die Forscher
auf die Reduktion von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
zurück.
Ähnliche Ergebnisse hatten
zuvor schon zahlreiche andere
Studien aufgezeigt, allerdings
konnte vor der aktuell
veröffentlichten Studie
keine die Vermutung widerlegen,
dass zum großen Teil
Fremdfaktoren, die mit einem
abstinenten
Lebensstil
zusammenhängen, für eine
Überschätzung der positiven
Effekte des moderaten Alkoholkonsums
verantwortlich
sind. Abstinent lebende Menschen
sind mit größerer Wahrscheinlichkeit
ehemalige Alkoholiker
und daher mit einer
ganzen Reihe von gesundheitlichen
Risiken und
Vorerkrankungen belastet. Auch unterscheiden sich abstinent
lebende Erwachsene
von moderaten Trinkern u.a.
in Bezug auf soziale Strukturen,
sozioökonomischen Status,
körperliche Aktivitäten,
die Anzahl von nahen Freunden
und die Qualität der Unterstützung
durch diese. All
dies sind wiederum Faktoren,
die die Lebenserwartung
signifikant beeinflussen.
Daher war es die Zielsetzung
des Forscherteams
um Charles Holahan, diese
Fremdfaktoren in einer 20-
jährigen Studie erstmals detailliert
zu erfassen, um deren
Einfluss auf die Lebenserwartung
zu kontrollieren.
Und tatsächlich waren die
positiven Effekte des moderaten
Konsums auf die Sterblichkeit
unabhängig von den
sonstigen Einflussfaktoren
nachweisbar. Allerdings gilt
der positive Einfluss nur bei
moderatem Alkoholkonsum.
Bei starken Trinkern lag das
Sterblichkeitsrisiko 45 % über
dem der moderaten Trinker.
„Unser Slogan ‚Maßvoll
genießen!’ hat angesichts der
neuen Studienergebnisse aus
den USA nichts an Aktualität
verloren – er gibt kurz und
knapp die Bedingungen für
einen verantwortungsvollen
Umgang mit alkoholhaltigen
Getränken in unserer Gesellschaft
wieder. Dabei stellt ein
abstinenter Lebensstil eine
Möglichkeit dar, gesund zu
leben,“ kommentiert Angelika
Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin
des Bundesverbandes
der Deutschen Spirituosen-
Industrie und Importeure
(BSI), die neue Studie.
BSI
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