Fabian Rajtschan gewinnt Jungwinzerpreis
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Neben der Qualität der Weine sind vor allem die Geschichten und Köpfe hinter den Produkten für die Bewertung der Jury ausschlaggebend. Mit außergewöhnlichen Konzepten und guten Ideen konnten sich zwei Jungwinzer gegen die Konkurrenz durchsetzen. Der erste Platz ging an den 28-jährigen Fabian Rajtschan aus Stuttgart-Feuerbach.
Regionalität und Naturverbundenheit als Markenlinie
Er setzt auf Regionalität und Naturverbundenheit. Das spiegelt sich auch auf seinen Etiketten wider, die in Packpapieroptik daher kommen.
Die Weine, ebenso wie das Weingut, heißen R! 70469. Dabei steht das „R“ für Rajtschan, das „!“ für das Ausrufezeichen, das er mit seinen Weinen setzen möchte, und „70469“ für die Postleitzahl von Feuerbach.
Fabian vermarktet seine Weine ausschließlich über das eigene Weingut, den Feuerbacher Besen Dr‘ Emil und den regionalen Fachhandel. Seine Weinlinien benennt er nach Wind, Regen, Boden und Sonne – Dinge, die ein gesunder Rebstock zum Wachsen benötigt. Dabei steht Wind für lockere, leichte, luftige Weine. Hinter Regen verbergen sich unkomplizierte, harmonische Weine. Seine kräftigen, komplexen Tropfen vermarktet er als Boden und die Sonne steht für die Premium-Weine mit Charkter, Ausdruck und Tiefgang. Als zusätzlicher Gag und Ausdruck seiner Heimatverbundenheit sind alle Weine auf dem Etikett zusätzlich in original Feuerbächer-Dialekt beschrieben. Eine runde Sache.
Platz 2 für den Hüter der Wilden Weinberge im Kochertal
Auf den zweiten Platz schaffte es Alexander Link vom Weingut Wolf in Brackenheim-Hausen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Weinwelt mit exotischen Methoden aufzumischen. Sein Objekt der Begierde sind oftmals verwilderte Weinberge im Kochertal, die er wieder bewirtschaftet, mit seinen ganz eigenen Methoden. Seine Helfer: Ziegen und Schafe. Die verwilderten Rebflächen werden von Ziegen frei gefressen und anschließend erneut bestockt. Die Rebstöcke überlässt Alexander anschließend nahezu sich selbst. Einzig Schafe sorgen für Ertragsreduzierung, Entblätterung und das Kurzhalten des Unterbewuchses.
Erst bei der Lese und im Keller legt der Jungwinzer wieder selbst Hand an. Den Wein, der dabei herauskommt, nennt Alexander Link passenderweise „Wildwuchs“. Mit diesem Konzept ist er erfolgreich auf Weinmessen in ganz Deutschland unterwegs und kommt dabei gerne mit aufgeschlossenen, aber auch irritierten Weinfreunden ins Gespräch, um sie von seiner Idee des Weinmachens zu überzeugen – meist mit Erfolg. Dass Alexander übrigens einen Rauschebart trägt, ist für ihn selbstverständlich. Schließlich ist das Corporate Design – Wildwuchs eben.
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