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DistiSuisse

Ergebnisse der Schweizer Spirituosenprämierung

Sonia Petignat-Keller, die Juryleiterin der DistiSuisse, kommentiert, die diesjährigen Prämierungsergebnisse: Mit dem diesjährigen Anmelderekord von 504 Proben, was einer Zunahme um 6% gegenüber 2015 entspricht, senden die Schweizer Brenner ein kräftiges Lebenszeichen aus. Sie signalisieren damit einerseits ihr Interesse, den heute schon sehr hohen Qualitätsstandard ihrer Spirituosen weiter zu verbessern und andererseits interpretieren wir das auch als Vertrauensbekenntnis gegenüber dem Veranstalter.
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DistiSuisse
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Der Aufwand für eine solche „Megaveranstaltung“ ist sehr gross. Wir benötigen für die 2 Trainings- und 3 Verkostungstage viel Material, wie zum Beispiel 5000 Spirituosengläser, 500 Spuckbecher und 30 Laptops, hinzukommen insgesamt ca. 2000 Arbeitsstunden aller Beteiligten… Die eingereichten Destillate wurden an einem buchstäblichen Degustations-Marathon an drei Tagen im April in den Prämissen der Eidgenössischen Alkoholverwaltung verkostet. 46 geschulte Prüfer beurteilten und bewerteten jede einzelne Probe umfassend nach objektiven sensorischen Kriterien. Während der ganzen Zeit standen uns freiwillige Helfer, sowie die Organisation DistiSuisse zur Seite. Ohne den unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten würde eine solche Prämierung nie zustande kommen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das ganze Team!

Sonia Petignat-Keller © DistiSuisse

Trendeinschätzung Schweizer Spirituosen

Schweizer Brenner und Brennerinnen entpuppen sich in letzter Zeit vermehrt als gekonnte Hersteller von Alkoholika ausländischen Ursprungs wie Rum, Gin, Whisky, Wodka und dergleichen. On Top - die hiesigen Produkte müssen keineswegs den Vergleich mit den etablierten ausländischen Erzeugnissen scheuen. Auffallend ist, dass die vor zwei Jahren langsam anrollende „Gin-Welle“ immer noch anhält. 2015 wurden 13 Gins eingereicht, 2017 sind es bereits 23 und davon haben 30% Gold gewonnen. Das heisst nicht nur die Quantität hat zugenommen, auch die Qualität stimmt. Diametral haben wir einen weiteren Trend festgestellt: in einer globalen Zeit, wo die ganze Welt je länger je mehr vernetzt wird, ist es offensichtlich attraktiv, sich auf etwas Lokales, Traditionelles zu besinnen. So haben wir dieses Jahr, bedingt durch eine hohe Anzahl eingereichter Proben, 2 neue Kategorien schaffen können, nämlich Kartoffel- und Gemüsebrände sowie Trauben- und Weinbrände, beides traditionelle Schweizer-Produkte. Lokale Spezialitäten machen das Angebot interessanter und heben die Schweizer Produkte noch mehr vom ausländischen Angebot ab.

Besonderheiten der nationalen Spirituosenprämierung DistiSuisse

Wer bei DistiSuisse reüssiert, gehört zweifellos zu den besten Brennern des Universums! (Zitat Lukas Fassbind). Denn die Prämierung der DistiSuisse zählt zu den anspruchsvollsten der Welt. Nur die hervorragendsten Produkte werden ausgezeichnet. Garantiert wird dies durch eine professionelle Schulung der Jury mit unterschiedlichstem beruflichem Hintergrund aus Gastronomie, Brennereiwesen, Fachpresse und Handel – Frauen und Männer – sowie einer eingehenden chemischen Analyse sämtlicher Proben durch die METAS (Eidgenössisches Institut für Metrologie). Dies ist nur dank der finanziellen Unterstützung der EAV (Eidgenössischen Alkoholverwaltung) möglich. Die Produzierenden erhalten zu jedem eingereichten Produkt ein Datenblatt mit den aufgelisteten Degustations- und Analyse-Resultaten. Zudem hat die DistiSuisse ein eigenes Bewertungsschema mit einer genauen Anleitung zur Edelbrandbeschreibung und objektiven Attributen für Auge, Nase und Gaumen. Die Expertengruppen werden nach bestimmten Kriterien zusammengestellt, so dass den einzelnen Kategorien, aber auch den unterschiedlichen Schweizer-Regionen Rechnung getragen werden kann. Es wird streng darauf geachtet, dass Brenner in der Jury ihre eigenen Produkte nicht bewerten.

Fazit 2017 im Vergleich zu 2015 und 2013

Statistik der DistiSuisse © DistiSuisse

DistiSuisse steht nun in der vierten Durchführung nach 2011, 2013 und 2015. Wie Tabelle 1 veranschaulicht, wurden immer mehr Proben eingereicht und es haben immer mehr Brennereien mitgemacht. Im Verhältnis zur Anzahl eingereichten Proben hat es 2017 eine leichte Tendenz zu vermehrten Silberauszeichnung gegeben (+6%), marginal weniger Gold (-3.5%) und weniger Disqualifikationen (-4.5%). Letzteres ist vor allem der lascheren Gesetzgebung zuzuschreiben, ab 1.5.2017 gelten in der Schweiz dieselben Regeln wie der EU, es gibt unter anderem keine Grenzwerte für höhere Alkohole mehr. Dank dem unermüdlichen Einsatz des DistSuisse-Sekretariates haben dieses Jahr auch die Medien vermehrte Präsenz gezeigt, was für alle Beteiligten ein sehr erfreuliches Resultat mit positiver Auswirkung ist. Die grösste Prämierung von Schweizer Spirituosen ist einmal mehr zu Ende – wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden. Was mich als Juryleitung am meisten freut: es hat grosse, mittlere wie auch kleine Betriebe, welche Gold-Auszeichnungen gewonnen haben. Damit ist die Zielsetzung der Prämierung und jene von Agroscope erfüllt. Es bleibt zu hoffen, dass die guten Partnerschaften auch in Zukunft Bestand haben und dazu beitragen, dass unsere Schweizer Lebensmittel von exzellenter Qualität sind und dass der Genuss, bei Edelbränden immer im Vordergrund stehen wird.

Alle Prämierungsergebnisse finden Sie auf www.distisuisse.ch/2017-resultate

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