Lebensmittel-Siegel wirken
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Mehrheitlich sahen die Studienteilnehmer die Prüf- und Gütesiegel positiv an, nämlich 71 Prozent der Befragten. Um aber zu überprüfen, welchen konkreten Einfluss Prüf- und Gütesiegel auf die Kauf- und Zahlungsbereitschaft haben, wurden den Teilnehmern an der von Professor Holger Buxel geleiteten Studie verschiedene Produktdummys zu Wurst und Käse präsentiert. Die Verpackungen unterschieden sich allein durch die Verwendung oder Nicht-Verwendung von Prüf- und Gütesiegeln. Getestet wurden die Siegel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e. V., kurz DLG, und der Stiftung Warentest.
Bei den Produkt-Dummys mit Siegel ergab sich eine Erhöhung des Anteils der Befragten mit einer positiven Kaufbereitschaft um rund zehn Prozent gegenüber den „siegellosen“ Produkten. Auch der Anteil derjenigen, die bei den „ausgezeichneten“ Produkten eine hohe Qualität vermuteten, erhöhte sich deutlich auf über zwölf Prozent beim Siegel der Stiftung Warentest und auf knapp zehn Prozent beim Siegel der DLG. Auch wurde für die Produkte mit Siegel ein höherer Preis akzeptiert. Im Schnitt erhöhte sich die maximale Zahlungsbereitschaft um 3,6 Cent pro 100 Gramm. Das klingt auf den ersten Blick nicht nach viel. Angesichts des niedrigen Grundpreises für die untersuchten Produkte ist das aber durchaus schon beachtlich.
Verkaufsfördernd
Die Studie zeigt, dass Verbraucher die Prüf- und Gütesiegel nicht nur überwiegend positiv wahrnehmen, sondern dass sie auch konkrete Auswirkungen auf die Kauf- und Zahlungsbereitschaft haben. Professor Buxel zieht als Fazit: „Damit sind Prüf- und Gütesiegel auch für Hersteller und Händler von Lebensmitteln als wirksame Instrumente einzustufen, mit deren Hilfe eine Produktakzeptanz gesteigert werden kann.“ Oder einfacher ausgedrückt: Lebensmittel-Siegel wirken verkaufsfördernd.
Was für Wurst und Käse gilt, lässt sich sicherlich auch auf den Bereich der Spirituosen übertragen. Der Schluss liegt nahe, dass sich auch für Brenner die Teilnahme an Prämierungen und Produktwettbewerben lohnt. Vielleicht gerade auch für kleinere Betriebe, denen es schwer fällt, eine eigene Marke aufzubauen.
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