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Streit um Whisky-Namen

Schotten gegen Schwaben I

Der Stein des Anstoßes ist klein. Eine 0,5-Liter Flasche Whisky aus dem Remstal: der „Glen Buchenbach“ der Waldhornbrennerei. Doch so, meint zumindest die Scotch Whisky Association (SWA), darf er nicht heißen.
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Familie Klotz betreibt im Remstal eine Abfindungsbrennerei und muss sich nun gegen schottische Klagen wehren.
Familie Klotz betreibt im Remstal eine Abfindungsbrennerei und muss sich nun gegen schottische Klagen wehren.Klotz
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Obwohl auf dem Etikett ausdrücklich „Swabian Whisky“ und „Deutsches Erzeugnis“ steht, fürchtet die SWA der Verbraucher könne den Brand mit einem Scotch verwechseln. Die SWA will vor Gericht erreichen, dass das „Glen“, was nichts anderes als „Tal“ heißt, gestrichen wird. Der Europäische Gerichtshof hat die Entscheidung an das Hamburger Landgericht verwiesen, wo im Dezember das Urteil gefällt werden soll. Familie Klotz, die die Abfindungsbrennerei führt, ist zuversichtlich und sieht trotzdem einem langen Rechtsstreit entgegen. Denn sollte die Waldhornbrennerei den Prozess in Hamburg gewinnen, wird die SWA den Streit durch alle Instanzen tragen, bis am Ende wieder der Europäische Gerichtshof entscheiden muss. Die Schotten sind gegenüber dem kleinen Mitbewerber so hartnäckig, weil hier ein Präzedenzfall vorliegt. Das Beispiel soll nicht Schule machen und das „Glen“ exklusiv einem Scotch vorbehalten bleiben.

Aufmerksamkeit

Familie Klotz steht also eine lange Auseinandersetzung ins Haus und hat dennoch mehr als nur Ärger davon. Der Prozess hat der kleinen Brennerei eine quasi weltweite Aufmerksamkeit beschert. Medien aus Großbritannien, den USA und Taiwan haben schon über den Fall berichtet. Auf nationaler Ebene waren es unter anderem „Der Spiegel“, der SWR, „Die Zeit“, „Die Welt“ und das „Handelsblatt“. Die Nachfrage nach dem „Glen Buchenbach“ ist daraufhin deutlich gestiegen. Das lag ganz gewiss nicht in der Absicht der schottischen Whisky-Lobby.

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