Sehr gute Saison 2022 erwartet
Die Spätfröste haben kaum zu Schäden an den Heidelbeersträuchern geführt, so dass nach einem sehr guten Blütenansatz und guten Bestäubungsbedingungen mit einer guten Fruchtqualität und überdurchschnittlichem Ertrag gerechnet wird.
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Nach dem Start der Heidelbeerernte in Süd- und Mitteldeutschland beginnt nun auch die Heidelbeersaison in Deutschlands größtem Heidelbeeranbaugebiet: der Norddeutschen Tiefebene. Niedersachsen ist dabei mit etwa 2.200 Hektar Anbaufläche und rund 70 Prozent der Produktionsfläche das Zentrum des deutschen Heidelbeeranbaus.
Heide- und Moorstandorte sind ideal
„Bei uns in Deutschland haben die meisten Heidelbeeren ideale Anbauvoraussetzungen, denn sie wachsen auf Heide- oder Moorstandorten, ihrem natürlichen Lebensraum“, berichtet Felix Koschnick, Leiter der Versuchsstation Beerenobst bei der Landwirtschaftskammer in Vechta-Langförden. Die Haupternte im Freiland wird dieses Jahr im Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang August stattfinden. Aktuell werden bereits Heidelbeeren in den wettergeschützten Folientunneln geerntet.
Gutes Erntejahr in Aussicht
„Wir gehen optimistischer als im Vorjahr von einer landesweiten Gesamterntemenge von 16.000 bis 18.000 Tonnen aus“, sagt der Leiter der LWK-Versuchsstation Beerenobst. Laut dem Statistischen Bundesamt umfasste 2021 die Heidelbeeranbaufläche in Deutschland 3.360 Hektar (2 Prozent mehr gegenüber 2020) mit einer Erntemenge von gut 15.600 Tonnen. Damit hat die Heidelbeere, wichtigste Strauchbeerenkultur in Deutschland, einen Anteil von 36 Prozent der deutschen Strauchbeerenfläche und einen Anteil von 34 Prozent der gesamten Strauchbeerenernte. So stehen den Verbraucherinnen und Verbrauchern nach aktueller Prognose diesen Sommer ausreichend Heidelbeeren, bei gutem Wetter in hervorragender Qualität, zur Verfügung: auf Feldern zum Selbstpflücken, in der Direktvermarktung und im Lebensmitteleinzelhandel.
Kalorienarm und reich an Inhaltsstoffen
Mit 46 Kalorien pro 100 g sind Heidelbeeren kalorienarm. Sie enthalten viele Vitamine, unter anderen Provitamin A, das der Körper in Vitamin A wandelt und das wichtig für das Sehvermögen ist, sowie Vitamin E und Vitamin C, beide wichtig für den Zellschutz. Vitamin C spielt zudem eine Rolle beim Aufbau von Bindegewebe. Außerdem enthalten sie Anthocyane, die Zellschädigungen entgegenwirken.
Regionale Heidelbeeren mit guter Klimabilanz
Die regionale Produktion von Heidelbeeren hat große Vorteile für die Klimabilanz: Heimische Heidelbeeren wachsen in Gebieten mit ausreichend vorhandenem Wasser, haben relativ kurze Transportwege und sind dank einer Kombination aus Sorten mit unterschiedlichen Reifeterminen von Mitte Juni bis Mitte September verfügbar.
Betrachtet man die Ökobilanz bei Importbeeren, so ist diese teilweise verheerend. In Übersee, z. B. Südamerika, werden die Blaubeeren häufig in kargen, trockenen Regionen angebaut – unter massiven Folgen für die Natur. Nicht selten müssen Schmelzwasserflüsse für den Anbau umgeleitet und Staudämme gebaut werden, um die Wasserversorgung sicherstellen zu können. Dazu kommt der Transport nach Europa, der circa drei bis vier Wochen für die bis zu 13.000 Kilometer lange Schiffsreise von Chile oder Peru nach Deutschland dauert. Des Weiteren ist der Einsatz an Pflanzenschutzmitteln höher, da zur Förderung der Fruchtqualität in Vorbereitung für den langen Seeweg vermehrt Fungizide und Insektizide zum Einsatz kommen. „Die Verbraucher und Verbraucherinnen haben die Möglichkeit, regional und saisonal Heidelbeeren in guter Qualität und ausreichender Menge einzukaufen und damit auch die inländische Versorgungssicherheit zu unterstützen“, betont Fred Eickhorst, Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e. V.
„Die Verbraucher und Verbraucherinnen haben die Möglichkeit, regional und saisonal Heidelbeeren in guter Qualität und ausreichender Menge einzukaufen und damit auch die inländische Versorgungssicherheit zu unterstützen“, betont Fred Eickhorst, Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V.
Lieblingsrezept von Heidelbeerkönigin Pia Meyer
Heidelbeerkuchen mit Streusel
Zutaten für den Teig: 125 g Butter oder Margarine, 125 g Zucker, 2 Eier, 250 g Mehl, ½ Päckchen Backpulver, 1 Päckchen Vanillezucker; alle Zutaten zu einem Rührteig verarbeiten. Zutaten für die Streusel: 125 g feste Butter, 125 g Zucker, 125 g Mehl; die Zutaten so lange vermischen bis Streusel entstehen. Den Teig in eine gefettete Springform füllen, darauf 500 g bis 750 g gewaschene Heidelbeeren geben und mit den Streuseln abdecken. Bei mittlerer Hitze (circa 150 Grad) ungefähr 60 Minuten backen.
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