Gefährdet: Das Braunkehlchen
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Wenn der Zugvögel im April nach Deutschland kommt, hat er mehr als 5000 km hinter sich. Denn die Tiere überwintern im tropischen Afrika und sind daher Langstreckenzieher. Bei uns angekommen, suchen sie blütenreiche Wiesen und Brachen, Raine und Riedwiesen, um hier in Bodennestern zu brüten. Zum Brutbiotop gehört außerdem eine vielfältige Krautschicht zur Nahrungssuche. Wichtig sind zudem einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, welche die Vögel als Sing- und Ansitzwarte nutzen.
Das Gefieder des etwa 13 cm großen Vogels ist auf der Unterseite weißlich mit rahmfarbener Kehle. Braunkehlchen haben in allen Kleidern und Altersstufen einen hellen Streifen über dem Auge, bei Männchen ist er leuchtend weiß. Die Kehle und die Brust sind orangebraun gefärbt, der Rücken braun mit dunklen Flecken. Fliegen Braunkehlchen auf, blitzt die weiße Schwanzbasis hervor. Das Weibchen ist allgemein heller (zimtbraun bis weiß). Wie sein prominenter Verwandter, das Rotkehlchen, gehört das Braunkehlchen zur Familie der Schnäpperverwandten (Muscicapidae). Sein Ruf ist ein weiches „djü“ und erinnert ein wenig an den Ruf des Gimpels, es folgt jedoch ein kurzes, charakteristisches Schnalzen.
Braunkehlchen ernähren sich überwiegend von Insekten und deren Larven. Auch Spinnen, kleine Schnecken und Würmer zählen zum Nahrungsspektrum. Im Sommer und Herbst kommen gelegentlich Beeren hinzu. Aufgrund der Nutzungsintensivierung unserer Kulturlandschaft ist das Braunkehlchen in Deutschland stark gefährdet, als Folge mehrmaliger Grasschnitte und intensiver Grünlanddüngung weicht der Vogel zunehmend auf feuchte bis nasse Standorte, Heiden und Moore aus.
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