Bekämpfung der Kirschessigfliege
- Veröffentlicht am
Die ursprünglich aus Asien stammende Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) tritt in der Schweiz seit Anfang der 2010er-Jahre auf und verursacht in Beerenkulturen bedeutende Schäden. In diesem Leitfaden sind die Strategien zur Bekämpfung dieses Schädlings zusammengefasst, wobei klar unterschieden wird zwischen Ansätzen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist, und Ansätzen, die noch geprüft werden.
Die aktuelle Bekämpfung von Drosophila suzukii beruht auf der Kombination mehrerer Maßnahmen, die mit erheblichen Kosten für die Produzenten verbunden sind. Diese Maßnahmen sind vielfältig und setzen auf verschiedenen Ebenen an: Überwachungsfallen, Kontrolle des Befalls der Früchte, Hygienemaßnahmen (kleinere Ernteintervalle und Umgang mit Ernterückständen), Schutzmaßnahmen (Netze), Anbaumaßnahmen (Blättervolumen niedrig halten, Unterhalt der Bereiche zwischen den Reihen, Beseitigung der Ursachen von stehendem Wasser), Anwendung von Löschkalk, um die Attraktivität der Früchte zu senken, Anwendung von Insektiziden als letztes Mittel, Maßnahmen nach der Ernte (Lagerung im Schatten, Kühlkette bis zum schnellen Verkauf aufrecht erhalten).
Maßnahmen in Entwicklung
Verschiedene Maßnahmen werden gegenwärtig noch auf nationaler und internationaler Ebene entwickelt und geprüft: Massenfallen mit wirksameren Lockstoffen als bisher, die Push-and-Pull-Methode (Weglocken aus der Kultur mit Lockstofffallen und wegstossen aus der Kultur mit abstossenden Mitteln), die Attract-and-Kill-Methode (Lockstoff mit Insektizid), ein Prognosemodell (Modellierung der Populationsdynamik), biologische Schädlingsbekämpfung (Parasitierung des Schädlings mit lebenden Organismen wie Schlupfwespen) und schließlich biotechnologische Ansätze (Sterile-Insekten-Technik oder Inkompatible-Insekten-Technologie zur Eindämmung der Fortpflanzung).
Den Leitfaden können Sie hier herunterladen:
Technischer Leitfaden für die Bekämpfung von Drosophila suzukii in Beerenkulturen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.