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Was erwartet eine Jury von einem ausgezeichneten Destillat?

Spirituosenprämierungen sind ein gutes Mittel, um sich - im Wortsinn - als Brenner auszuzeichnen und so vom Wettbewerb abzuheben. Doch welche Erwartungen müssen erfüllt werden, damit am Ende auch eine Silber- oder Goldmedaille herausspringt?
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Natürlich müssen zunächst die formalen Kriterien erfüllt werden, also die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen und der von Wettbewerb zu Wettbewerb unterschiedlichen Kategorien und Anforderungen, ob das Destillate gezuckert oder ungezuckert ist, ob der Alkoholgehalt stimmt...

Doch diese Kriterien sind ja eher KO-Kriterien, sprich, entscheiden darüber, ob sich ein Destillat überhaupt qualifiziert oder gar nicht erst zugelassen wird. Über die Medaillenränge entscheidet der Geschmack, darüber entscheidet die Jury und fällt ein sensorisches Urteil. Darum ist es gut zu wissen, wonach die Jury sucht.

Zwei Stellungnahmen von Jury-Mitgliedern aus Österreich sollen hier stellvertretend für viele andere Prämierungen, auch aus Deutschland oder der Schweiz, stehen.

Dr. Manfred Gössinger von der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Mitglied der Destillata-Oberjury:
„Wir wollen eher die komplexen, vielschichtigen Destillate“, so Gössinger. Während vor 20 Jahren die Sauberkeit das Wichtigste war, geht es jetzt darum, nicht nur ein sauberes, aber dünnes Destillat zu erhalten, sondern Lebendigkeit und Komplexität herauszuarbeiten. Diese Produkte werden besser bewertet als die eindimensionalen. Gössinger ist der Auffassung, dass sich die Destillata damit in die richtige Richtung bewegt, weil die Kunden Produkte schätzen, die „jedes Mal ein bisschen etwas anderes erzählen“.

Wendelin Juen, Fachbereichsleiter Spezialkulturen und Markt an der LK Inns-
bruck, Jury-Mitglied der Tiroler Schnapsprämierung:
„In der Rückschau könnte man mit einem Augenzwinkern über die Entwicklung der letzten 20 Jahre sagen, es war der Aufstieg von den Fuselbrennern zu den Elitebrennern“, so Wendelin Juen. Auf die Qualität der Brände in den Anfangsjahren sei man durchaus stolz gewesen. Inzwischen hat sich hinsichtlich Fruchtigkeit, Aroma und Harmonie der Schnäpse enorm viel getan, so dass die anfangs prämierten Brände heute samt und sonders durchfallen würden."

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