Schwäbischer WiesenObst-Cider
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Das Land Baden-Württemberg verfügt über die größten zusammenhängenden Streuobst-bestände in ganz Europa. Ihre Biodiversität ist enorm, sie bieten Lebensraum für rund 5000 Tier- und Pflanzenarten sowie etwa 3000 verschiedene Obstsorten. Die Landschaft ist durch die geringe Wertschöpfung bedroht.
Das Thema Biodiversität und Landschaftspflege unserer Kulturlandschaft ist an diesem Sitzungstag nicht nur Thema im Landtag, sondern auch ein wichtiger, elementarer Bestandteil des Tourismus im Land Baden-Württemberg. Die Anbauform auf tief verwurzelten Baumriesen ist nicht nur landschaftsprägend und ökologisch wertvoll, insbesondere das Geschmackspotential der Früchte durch die Versorgung über ein ausgeprägtes Wurzelsystem ist einzigartig.
Der Verein Schwäbisches WiesenObst eV setzt bei der Inwertsetzung des Obstes an – durch die Aufpreiszahlung für Obst soll der Stolz der Bauern und Gütlesbesitzer auf diese extensive jahrhundertealte Anbauform wieder gestärkt werden. Über 19000 Bäume sind bereits für Schwäbisches WiesenObst zertifiziert und mehr als 250 Obstanbauer aus den Landkreisen Göppingen, Esslingen, Rems-Murr und Böblingen sind Mitglied im Verein WiesenObst e.V. geworden.
Aspekte des Natur- und Vogelschutzes, der biologischen Landwirtschaft, der Sorten- und Landschaftserhaltung sind Ziele, die auf der Basis einer entsprechend verbindlichen Satzung (Richtlinie) erreicht werden. Die weitergehenden selbstbestimmten Verpflichtungen zu diesen Zielen der Obstanbauer und deren Kontrolle sichert die damit verbundene Produkt- und Prozessqualität in bisher einzigartiger Weise.
Daher unterstützt und fördert das Land Baden- Württemberg auch das Entwicklungsprojekt Schwäbisches WiesenObst beim Aufbau einer Datenbank, der Qualitätssicherung durch die Etablierung eines Kontrollsystems und der Förderung der eingetragenen Kollektivmarke „Schwäbisches WiesenObst“.
Neben Apfelsäften und Spezialitäten der Kelterei Stolz aus Bad Boll findet der Hauptteil der Ernte bisher in den PriSecco‘s der Manufaktur Jörg Geiger hochveredelt bundesweit seine Liebhaber.
Nun wurde von der Manufaktur Jörg Geiger aus Schlat mit dem Schwäbischen WiesenObst-Cider ein echtes Botschafter-Produkt für eine breite Verwurzelung in der Region geschaffen. Landwirtschaftsminister Peter Hauk eröffnete zusammen mit Jörg Geiger die Kampagne „Sommer, Sonne, Cider“ in lockerer Atmosphäre bei einer gemeinsamen Verkostung. Ein Produkt stellvertretend für die Vereinbarkeit von Tradition und Zeitgeist, handwerklicher Produktion und doch im Trend.
Der Schwäbische WiesenObst-Cider beruht auf den Rezepturen des 19. Jahrhunderts. Bereits 1854 wurde von dem Pomologen Lucas die Obstweinbereitung in Württemberg, die Herstellung von hessischem Apfelwein, Cidre aus Frankreich, und dem Cider aus England beschrieben. Württemberg mit wärmerem Klima bot schon zu dieser Zeit eine üppige Vielfalt an herben gerbstoffbetonten Birnen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Eleganz und Finesse der Birne die sonst üblichen bitteren Apfelsorten bei Schwäbischer Cider ersetzt. Daher hat auch heute noch „der Apfel was mit der Birne“ bei Schwäbischer WiesenObst-Cider.
Zitat Jörg Geiger: „Wer alte Sorten erhalten will – muß verstehen für welche Verwendung diese vor über 150 Jahren gepflanzt wurden. Die Herstellung von Apfelsaft war es jedenfalls nicht, denn die Bäume sind älter als die Erfindung der Pasteurisation, ebenso waren zu dieser Zeit meist die feinen Tafelobstsorten, die schmelzigen Birnen dem Anbau in Gärten auf kleineren Baumformen vorbehalten.
Für den extensiven Obstanbau auf dem Acker oder der Wiese waren robustere Sorten und starkwachsende Anbauformen notwendig und formten ein einzigartiges Landschaftsbild. In den Rezepturen zur Obstverwertung des 19. Jahrhunderts wurde die Verarbeitung in aller Vielfalt für Obstweine angepriesen, vom einfachen Schwäbischen Most mit Wasser gemischt als einfacher Trunk zur Arbeit, über die Finesse des lieblich und zugleich herb pricklenden Schwäbischer Cider bis hin zu sortenreinen edlen Schaumweinen für besondere Anlässe wie der Chanmpagner Bratbirne. Unser Ziel mit Schwäbischer Cider aus WiesenObst ist, ein Botschafterprodukt einem breiten Verbraucherkreis zeitgemäß, locker und ungezwungen nahe zu bringen. WiesenObst Cider schließt eine Lücke zwischen Bier und Wein. Ebenso gilt es die Tradition unserer Region zu bewahren – nämlich die Verwendung von sauren Äpfeln und herben Weinbirnen, um so geschmacklich unverwechselbar zu bleiben. Gleichermaßen auch, die einzigartige Art der naturnahen Erzeugung als WiesenObst, nämlich ausschließlich auf starkwachsenden Baumriesen ins Bewusstsein der Verbraucher zu rücken. Denn, den Unterschied kann man eben auch schmecken.“
Weitere Informationen zu WiesenObst
Produkte von schwäbischen Obstwiesen sind voller Geschmack und heben sich wohltuend ab: Produkte aus echtem Wiesenobst sind Klimaschutz, sind Pflege unserer Kulturlandschaft, sind Artenvielfalt, sind regionale Förderung. Unsere stark wachsenden Baumunterlagen sind keine Konkurrenz zum konventionellen Obstbau, sondern ein klares Bekenntnis an den Genuss und den Geschmack und immer auch ein Versprechen an die nächste Generation. Nur der Erhalt der alten Bäume und die Nachzucht von neuen Bäumen mit langen Wachstumszeiten sind ein Versprechen an die Zukunft.
Garantierte Herkunft: Nur wer sich zur Einhaltung höherer Anforderungen verpflichtet, kann seine Obstwiesen durch eine Eintragung im WiesenObst-Register qualifizieren. Die Einhaltung der Mehrwerte wird durch eine externe Kontrollstelle geprüft. Wir wollen mehr Umwelt-, Natur und Kulturlandschaftsschutz.
Tief verwurzelt: WiesenObst das heute geerntet wird, verdanken wir dem Schaffen unserer Großväter und Urgroßväter. Sie haben starkwachsende Bäume gepflanzt, gepflegt und Jahrzehnte das Wachsen begleitet. Die Bäume sind auf stattliche Größen von 8 bis 15 m emporgekommen und mit den Pfahlwurzeln tief im Untergrund verankert.
Echter Geschmack: Die Hauptnährstoffaufnahme findet in den oberen belüfteten Bodenschichten statt, Wasser und darin gelöst die Mineralien, können unsere Baumriesen aus tieferen Schichten aufnehmen – dies erklärt den ausgeprägten Geschmack, geprägt vom Terroir. Ebenso ist ein ausgeprägtes Deshalb ist die starkwachsende Unterlage verbindlich und wir pflanzen auch heute Bäume, denen wir 20 Jahre Zeit zum Wachsen geben, bevor wir Früchte erwarten, um auch der nächsten Generation geschmacklich einzigartiges WiesenObst zu überlassen. www. Wiesenobst.org
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