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Exkursion der angehenden Brennmeister Neue Destillateure in Dortmund

Sprichwörtlich auf dem Weg

Herzlichen Glückwunsch!

Was braucht es, um in der Brennereibranche erfolgreich zu sein? Alles, was in der Meisterausbildung vermittelt wird – kombiniert mit kreativen Ideen, einem Netzwerk und guten Beispielen. All dies konnten die Teilnehmer auf einer dreitägigen Exkursion im November 2024 in Oberfranken rund um das Walberla erfahren.

von Philipp Kühner erschienen am 18.02.2025
Die angehenden Brennmeister haben im Rahmen einer Exkursion 2024 die Malzfabrik Weyermann in Bamberg besucht. © Philipp Kühner
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Nach einer längeren Pause bietet das Regierungspräsidium Freiburg aktuell wieder einen Meisterkurs für Brenner aus ganz Süddeutschland an. Ziel der Weiterbildung ist der Abschluss zum Landwirtschaftlichen Brennmeister. Der Kurs umfasst insgesamt 12 Module, die jeweils drei bis vier Tage dauern. Themenbereiche sind Betriebs- und Unternehmensführung, berufsbezogene Rechts- und Steuerfragen, Produktionstechnik inklusive Analytik und Sensorik, Vermarktung sowie Mitarbeiterführung. Diese Module finden etwa einmal im Monat statt und verteilen sich auf verschiedene Veranstaltungsorte: das LBZ Emmendingen-Hochburg, die LVWO Weinsberg und die LWG Veitshöchheim. Praxisbeispiele lernten die Teilnehmer auf einer dreitägigen Exkursion im November 2024 in Oberfranken rund um das Walberla, ein Bergmassiv im Landkreis Forchheim, kennen. Insgesamt besuchten die 15 angehende Brennmeisterinnen und Brennmeister elf Betriebe in der Fränkischen Schweiz.

Erstes Ziel war die Edelbrennerei Gerstner im fränkischen Trappstadt. Betriebsleiter Mathias Gerstner, früher Prokurist und heute angehender Brennmeister, gewährte seinen Kollegen spannende Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Höhepunkt war das eigens errichtete Verkostungshaus.

Die angehenden Brennmeister bei der Exkursion.
Die angehenden Brennmeister bei der Exkursion. © Philipp Kühner

Weyermann Malz

Im Anschluss ging es zur international renommierten Firma Weyermann in Bamberg, die für ihre Spezialmalze bekannt ist. Unter fachkundiger Anleitung von Philipp Schwarz wurden verschiedene Malze sensorisch untersucht. Bei einer anschließenden Werksführung konnten die Teilnehmenden erfahren, wie die Malze hergestellt werden – und diese später in Form von Bier verkosten.

Gastfreundschaft

Der nächste Stopp führte die Gruppe ins Gasthaus Sponsel in Kirchehrenbach, wo sie nicht nur Quartier bezogen, sondern auch kulinarische und sensorische Eindrücke bekamen. Beim Abendessen berichtete Brennmeister und Wirt Alexander Sponsel von seinen persönlichen Erfahrungen während der Meisterausbildung und ließ die Teilnehmer an der Verkostung seiner Destillate teilhaben.

Netzwerk

Am zweiten Tag standen fünf spannende Stationen auf dem Programm, die die lebendige und tief verwurzelte Brenntradition in der Region deutlich machten. In Mittelehrenbach, Pretzfeld und Moggast erlebten die Teilnehmer Betriebe, die ihren eigenen „Weg“ in der Branche gefunden haben. Jede Station bot interessante Einblicke in die Betriebsentwicklung und die besonderen Eigenheiten der Produkte. Die Gruppe war beeindruckt vom Unternehmergeist und der Innovationskraft der Brenner, die mit Mut und Hingabe ihr Handwerk ausüben und weiterentwickeln. Den Abschluss des Tages bildete ein Drei-Gänge-Menü im Gasthaus Sponsel, das eine Möglichkeit zur Vermarktung von Destillaten aufzeigte.Der dritte Exkursionstag hielt noch einmal besondere Highlights bereit. Bei Anni Reichold, Frankens erster Brennmeisterin, erfuhren die Teilnehmer aus dem Mund ihrer Vorgängerin, wie wichtig Netzwerke für die Zukunft der Brennerei-Branche sind. Anni Reichold organisiert derzeit das 10-jährige Jubiläum ihrer Brennmeisterausbildung.

Whisky & Seemannsgarn

Die letzte Station der Exkursion war die älteste Single-Malt-Destillerie Deutschlands, die „Blaue Maus“. Von Familie Fleischmann wurde nicht nur viel Wissen über die Herstellung von Whisky vermittelt. Es wurden auch einige amüsante Geschichten erzählt. Das hauseigene Restaurant schuf mit seiner maritimen Atmosphäre den perfekten Rahmen. Der Abschluss der Exkursion fand beim Mittagessen in Thuisbrunn statt. Gemeinsam reflektierten die Teilnehmer ihre Eindrücke, bevor sie die Reise zurück in ihre Heimat antraten – unter anderem nach Oberbayern, Nord- und Südbaden, Oberschwaben und Hohenlohe.

Ansprechpartner Meisterausbildung

Wer nun Lust auf Brennmeisterausbildung bekommen hat, kann sich beim Regierungspräsidium Freiburg melden, dort sein Interesse dafür bekunden und weitere Informationen erhalten. Ansprechpartnerin ist: Julia Happel, julia.happel@rpf.bwl.de, Tel: 0761-208-1270.

Zur erfolgreich bestandenen Berufsabschlussprüfung zur Destillateurin/zum Destillateur gratulieren wir ganz herzlich: Domenic Hühnerbein (Birgitta Rust, Piekfeine Brände, Bremen), Mirko Knorr (St. Kilian Distillers, Rüdenau), Tom Paluch (STOCK SPIRITS GmbH & Co. KG, Hamburg), Matilda Reinhardt (Hardenberg-Wilthen AG, Nörten-Hardenberg), Mathias Strätling (Märkische Spezialitätenbrennerei, Hagen) und Moritz Vitzthum (Nördlingen). Nach 21/2 Jahren Berufsausbildung haben die ehemaligen Auszubildenden ihre schriftliche Prüfung Ende November und dann die praktische Prüfung im Januar 2025 in den Räumen des Fritz-Henßler-Berufskollegs in Dortmund mit Erfolg bestanden.

Auf dem Foto von li. nach rechts:
Domenic Hühnerbein, Tom Paluch, Matilda Reinhardt, Moritz Vitzthum, Mathias Strätling, Mirko Knorr
Auf dem Foto von li. nach rechts: Domenic Hühnerbein, Tom Paluch, Matilda Reinhardt, Moritz Vitzthum, Mathias Strätling, Mirko Knorr © Sabine Droste

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