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Handelsstreit zwischen den USA und der EU

Ping Pong mit Spirituosen

Die USA und die EU liefern sich derzeit ein Ping Pong-Match mit Strafzöllen. Als Spielball mittendrin: die Spirituosen. Der Branchenverband BSI zeigt sich sehr besorgt über die drohenden Auswirkungen. Er verweist auf die vergangenen guten Erfahrungen – ohne Zölle – und die schlechten – mit Zöllen.

von Redaktion/BSI erschienen am 19.03.2025
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EU-Flaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Hauptsitz der Europäischen Kommission in Brüssel.
EU-Flaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Hauptsitz der Europäischen Kommission in Brüssel. © Dmitry Rukhlenko/colourbox.de

Über die Ankündigung des Präsidenten der Vereinigten Staaten Zölle von 200 Prozent unter anderem auf europäische Spirituosen zu erheben als Reaktion auf die Wiedereinführung der US-Zölle auf Aluminium und Stahl und die damit verbundene Drohung der EU-Kommission der Wiedereinführung von Vergeltungszöllen unter anderem auf US-Spirituosen von 50 Prozent ist der BSI sehr besorgt. Eine solche Maßnahme wäre für den Sektor katastrophal. Die Europäische Kommission sollte ihre Entscheidung schnell überdenken:

„Die EU-Kommission muss u. a. Spirituosen von der Liste der europäischen Vergeltungsmaßnahmen streichen“, so Angelika Wiesgen-Pick, Geschäfts-führerin des BSI.

Gute Erfahrungen

Sollten die Zölle zum 1. April 2025 in Kraft treten, werden sie sich äußerst negativ auf Spirituosenunternehmen auswirken. Denn das 1997 geschlossene gegenseitige Null-Zoll-Abkommen, bei dem die Zölle auf Spirituosen abgeschafft wurden, führte zu einem bemerkenswerten Wachstum des transatlantischen Handels von 450 Prozent bis 2018 – bevor die ersten Vergeltungszölle eingeführt wurden.

Schlechte Erfahrungen

Bereits durch die ersten Vergeltungszölle im Jahr 2018 gingen die Ausfuhren von EU-Whisk(e)ys um 37 Prozent in die EU zurück – auch die Importe von Whisk(e)ys nach Deutschland waren in dieser Zeit um 7 bis 10 Prozent rückläufig.

2018 sanken im Zuge der ersten Zolleinführungen die Ausfuhren von Likören und Spirituosen aus der EU in die USA aufgrund der eingeführten Zölle um knapp 30 Prozent. Dieses wäre katastrophal in der derzeitigen wirtschaftlich sehr nachteiligen Lage für den deutschen Spirituosenmarkt, der auch in Zukunft auf Exportmärkte bei gesättigten deutschen Märkten angewiesen ist.

„Wir appellieren daher an die deutschen Behörden auf höchster Ebene bei der EU-Kommission zu intervenieren, um sofort u. a. Spirituosen aus den europäischen Gegenmaßnahmen zu streichen, denn Spirituosen können nicht länger als Druckmittel in Konflikten der USA und der EU genutzt werden, die nichts miteinander zu tun haben“, so Angelika Wiesgen-Pick.

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