
Tafeläpfel und Zwetschgen
Bei guter Einteilung, schafften alterntige Äpfel einen nahtlosen Übergang zur neuen Saison. Ohne das Auftun einer Versorgungslücke konnten sich die Preise zu Beginn der neuen Vermarktungsperiode zunächst auch mehr oder weniger auf dem Niveau der Vorsaison weiter fortsetzen.
von LEL erschienen am 06.10.2025Aufgrund der gestiegenen Produktionskosten wären Preise auf dem Niveau der vergangenen Saison auch von Nöten gewesen. Im Verlauf der letzten Wochen zeichnete sich, trotz einer gleichgroßen EU-Ernte (-0,1 % gg. Vj.), aber ein etwas niedrigeres Preisgefüge für die Saison 25/26 ab, das hauptsächlich auf einer größeren deutschen Ernte (+15 % ggü. Vj.) beruht. Laut vorläufiger Marktstatistik liegen die durchschnittlichen Preise am Bodensee bei Lageräpfel Klasse I über alle Sorten hinweg bis jetzt fast -11 % unter dem Vorjahres schnitt desselben Zeitraumes. Die erste Notierung der neuen Saison startet dementsprechend auch auf einem niedrigeren Niveau als im Vergleich zur alten Saison. Mostäpfel werden um die 18 €/dt (-29 % gg. Vj.) gehandelt.
Aktuell fehlt es noch an Dynamik im Markt. Bedingt durch eine abermals gute Streuobst- und Hausgartenernte wird sich daran in den kommenden Herbstwochen, wie üblich in Jahren mit einer guten Eigenversorgung, aber wohl auch nicht viel ändern. Die Folge ist ein gewisser Preis druck aus anderen gut versorgten Regionen, wobei günstigere Preise den Absatz nicht steigern werden. Im Gegensatz zur höheren Gesamternte in Deutschland wird die diesjährige Apfelernte am Bodensee mit 227.000 t etwa -9,6 % niedriger als im Vorjahr ausfallen und damit -7,5 % unter dem Schnitt der letzten drei Jahre liegen. Der Rückgang beruht auf fast allen Sorten, nur Pinova und die Gruppe der Clubsorten können auf eine voraussichtlich größere Ernte als im Vorjahr blicken. Damit können die Clubsorten das vierte Jahr in Folge eine Erntesteigerung verzeichnen. Die Erntemenge der Clubäpfel konnte sich innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als verdoppeln, der aktuelle Anteil am gesamten Sortiment umfasst 19 %. Bis dato werden hauptsächlich nur gute Qualitäten mit einer ordentlichen Ausfärbung angeliefert, weshalb am Bodensee auf die aktuell vorherrschende ruhige Marktlage insgesamt noch gelassen geblickt werden kann. Das Sortiment besteht zurzeit aus dominierenden Elstar und Gala Royal, ergänzt durch Boskoop, Cox Orange und ersten kleineren Mengen an Jonagold. Seit dem vergangenen Wochenende werde zudem erste Kanzi® angeliefert. In rund zwei Wochen wird voraussichtlich das Gesamt-Sortiment verfügbar sein.
Zwetschgen
Mit einem Preis von 1,35 €/kg stiegen die diesjährigen Zwetschgen-Preise in etwa auf dem Niveau der Vorsaison ein. Aus Osteuropa war frostbedingt weniger Ware zu erwarten, weshalb zu Beginn optimistisch auf die diesjährigen Vermarktungssaison geblickt wurde.
Trotz regnerischer Witterung waren die Konsumenten aber wie gewohnt in den Sommermonaten noch nicht auf die herbstlichen Früchte eingestellt. Zudem waren Früchte aus allen Anbauregionen am Markt vertreten und im Zusammenspiel mit einer guten Eigenversorgung über stieg das Angebot schnell die Nachfrage. Die darauffolgenden sommerlicheren Temperaturen ließen die Verbraucher darüber hinaus lieber zu Sommerobst greifen und auch in der Ferienzeit wurden die Früchte weiterhin nur moderat nachgefragt. Das Zusammenspiel aller Faktoren ließ die durchschnittlichen Preise unter das Vorjahresniveau auf knappe 0,67 €/kg fallen. Das gesamte Preisniveau lag letzten Endes rund -9 % unter den Vorjahrespreisen. Mit dem Beginn des Herbstes und der damit verbundenen eigentlichen klassischen Zwetschgenzeit befand sich die Saison bereits am Auslaufen. Aktuell werden noch die letzten Lagerbestände abverkauft.
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